Beispiel Zentralasien Wege aus der Klimakrise durch nachhaltige Landnutzung

Zentralasien ist geprägt von Trockengebieten und Hochgebirgen. Das Klima wird durch steigende Temperaturen und unzuverlässigere Niederschläge für die ländliche Bevölkerung unberechenbarer. In den Hochgebirgen schmelzen die Gletscher, die für die langfristige Wasserversorgung der Region wichtig sind.

Zugleich nutzt die ländliche Bevölkerung die ohnehin spärlichen natürlichen Ressourcen wie Wälder und Weiden stark ab. Die Menschen roden die Wälder für Brennholz und nutzen Weiden mit intensiver Viehhaltung. Die Böden verlieren durch die Übernutzung an Fruchtbarkeit, Wüsten breiten sich aus und die Artenvielfalt schwindet.

Das Projekt zur integrativen und klimasensitiven Landnutzung in Zentralasien (ILUCA) berät Partnerregierungen in Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan, Landnutzung nachhaltiger zu planen und zu steuern. Es fördert die Zusammenarbeit zwischen den Ländern durch Wissensaustausch und kollektives Lernen. Mit der Bevölkerung entwickelt das Projekt Wege, verschiedene Maßnahmen auf lokaler Ebene umzusetzen: etwa den verbesserten Anbau von Pistazienwäldern in Usbekistan oder nachhaltige Weidewirtschaft in Kirgisistan.

Ein Kind in Tadschikistan reitet auf einem Esel
Ein Kind in Tadschikistan reitet auf einem Esel


Pistazienwälder in Usbekistan

In Usbekistan kommen Pistazienwälder natürlich vor und sind gut an das trockene Klima angepasst. Sie bieten der lokalen Bevölkerung die Möglichkeit, ihr Land vielfältiger zu nutzen und erlauben es ihnen auch während Trockenperioden ein Einkommen zu erwirtschaften. Darüber hinaus beugen Pistazienwälder Erosion und Wüstenbildung vor. Der lokalen Bevölkerung hilft das Projekt, sich für den Anbau und die Pflege der Pistazienbäume fit zu machen. Zudem macht es die Partner darauf aufmerksam, dass es für die Landbevölkerung wichtig ist, rechtliche Rahmenbedingungen – zum Beispiel durch verbindliche Landrechte – zu schaffen. Denn nur mit dieser Sicherheit fühlt sich die Landbevölkerung ermutigt, langfristig in ihr Land zu investieren und Pistazienwälder nachhaltig zu bewirtschaften.

Weidenutzung in Kirgisistan

In Kirgisistan unterstützt das Projekt die nationale Regierung und Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Wege zur nachhaltigen und klimaresilienten Weidenutzung zu erarbeiten und umzusetzen. Mit Schulungen fördert es bei staatlichen Organen und Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ein besseres Verständnis, wie Weiden schonend genutzt werden können, sodass die Böden fruchtbar bleiben. Zudem unterstützen wir die Regierung dabei, den Zustand von Weiden genauer zu analysieren und darauf aufbauend klarer zu regeln, in welchem Umfang diese genutzt werden dürfen.

Stand: 08.06.2023