Blick auf Bamako und den Niger in Mali

Mit dezentraler Bewässerung der Krise in Mali entgegenwirken

Mali ist eines der ärmsten Länder der Erde und seit 2012 von gewaltsamen Konflikten betroffen. Um dauerhaft Frieden zu ermöglich, braucht es eine spürbare Verbesserung der Lebensverhältnisse für die gesamte Bevölkerung. Mit einem Programm zur Kleinbewässerung stärkt Deutschland lokale Strukturen in Mali und trägt dazu bei, die Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen und die weit verbreitete Mangelernährung zurückzudrängen.

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig Malis – rund zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten in diesem Sektor. Aufgrund des Klimawandels, der zu häufigeren Trockenperioden führt, und des starken Bevölkerungswachstums reicht der herkömmliche Regenfeldbau jedoch nicht aus, um Einkommen und Ernährung der Bäuerinnen und Bauern zu sichern. Dabei verfügt Mali über große Wasserreserven, die das Potenzial haben, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln langfristig zu sichern.

Deshalb fördert die KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung das „Nationale Programm für Kleinbewässerung“ (Externer Link), das 2012 von der malischen Regierung verabschiedet wurde. Über 200 Millionen Euro an Zuschüssen wurden seitdem von Deutschland, der EU, Kanada und den USA bereitgestellt.

Das Programm soll die Nahrungsmittelproduktion dauerhaft erhöhen, die Lebensgrundlagen im ländlichen Raum verbessern und so das Vertrauen in kommunale, regionale und nationale Strukturen stärken.

Neue Pumpen und Kanäle bewässern Felder nun gezielter und sparsamer. Neue Überschwemmungsflächen dienen der Wasserrückhaltung und Grundwasserneubildung. Auch Auenlandschaften, kleine Staudämme und Gemüsegärten, die aus Flachbrunnen bewässert werden, gehören zu den Maßnahmen. Ergänzt wird dies durch Infrastruktur zum Schutz vor Bodenerosion sowie neue Lagerhäuser und Straßen, die den Zugang zu Märkten verbessern.

70.000 Hektar fruchtbare landwirtschaftliche Fläche

Zwischen 2014 und 2022 konnten durch die Unterstützung Deutschlands rund 70.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche neu erschlossen oder wieder fruchtbar gemacht werden. Der Großteil dieser Flächen liegt im Binnendelta des Niger: etwa 35.000 Hektar in Timbuktu und 16.500 in der Region Mopti.

Knapp 180.000 kleinbäuerliche Familienbetriebe – das entspricht mehr als 850.000 Menschen – profitieren direkt von den neuen Anbauflächen, den Rückhaltevorrichtungen, Gemüsegärten sowie von Fischzucht, Lagerhäusern und neuen Straßen. Sie können nun mehr Reis, Kartoffeln und Gemüse anbauen und ihr jährliches Einkommen um bis zu 30 Prozent steigern.

Stand: 29.09.2025