Landstraße in Kenia

Kenia und Senegal: Zusammenarbeit konkret Optimierte Herdtechnologien schützen das Klima

In Kenia und Senegal bereiten viele Menschen nach wie vor ihre Mahlzeiten auf offenen Feuerstellen mit Holz oder anderen Brennstoffen aus Biomasse zu. Das führt zu erheblichem Treibhausgasausstoß, fördert die Abholzung und schadet der Gesundheit – besonders von Frauen und Kindern. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) fördert daher die Nutzung effizienter Kochtechnologien.

Ein gemeinsames Projekt der Regierungen Kenias und Senegals, des BMZ und des Grünen Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) setzt auf verbesserte, emissionsarme Kochherde. Diese reduzieren die Belastung für das Klima und verbessern die Lebensbedingungen vieler Menschen – insbesondere von Frauen.

Der weltweite Energiebedarf wird zu etwa 15 Prozent über klassische Biomasse wie Feuerholz, Holzkohle oder Pflanzenreste gedeckt. Etwa 2,8 Milliarden Menschen kochen täglich mit diesen Brennstoffen. Auch in Kenia und Senegal ist dies weit verbreitet: Über 80 Prozent der Bevölkerung nutzen in Kenia Biomasse zum Kochen und Heizen, im Senegal sind es 58 Prozent der städtischen und 86 Prozent der ländlichen Bevölkerung.

Frauen, die Keramikeinsätze in der Region Kaolack im Senegal herstellen.

Frauen, die Keramikeinsätze für verbesserte Kochherde in der Region Kaolack im Senegal herstellen

Frauen, die Keramikeinsätze für verbesserte Kochherde in der Region Kaolack im Senegal herstellen

Bei der Verbrennung werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) schätzt, dass durch den Einsatz verbesserter Kochherde jährlich zwischen 0,6 und 2,4 Gigatonnen Kohlendioxid (CO₂) eingespart werden können.

Allein in Kenia und Senegal ließen sich durch verbesserte Kochherde bis 2030 rund 25 Megatonnen CO₂-Äquivalent (Externer Link) vermeiden. Innerhalb der Projektlaufzeit wird eine direkte Einsparung von mehr als sechs Megatonnen angestrebt. Die nationalen Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) beider Länder berücksichtigen dieses Potenzial ausdrücklich.

Angebot und Nachfrage stärken

Ziel des Projekts ist es, die Nutzung effizienter Kochtechnologien zu fördern und gleichzeitig die Produktions- und Lieferkapazitäten zu stärken. Dafür werden lokale Produzentinnen und Produzenten mit Trainings und Maschinen unterstützt. Parallel dazu informiert das Projekt Haushalte in ländlichen Regionen über die gesundheitlichen Risiken offener Feuerstellen und die Vorteile effizienter Herde – so steigt die Nachfrage nachhaltig.

Ousmane Thiam aus der Region Dakar in Senegal stellt Metalleinsätze für Kochstellen her.

Ousmane Thiam aus der Region Dakar in Senegal stellt Metalleinsätze für Kochstellen her.

Ousmane Thiam aus der Region Dakar in Senegal stellt Metalleinsätze für Kochstellen her.

Insgesamt sollen so etwa elf Millionen Menschen in knapp zwei Millionen überwiegend ländlichen Haushalten direkt von dem Projekt profitieren. Etwa ein Drittel dieser Haushalte wird von Frauen geführt. Verbesserte Kochherde senken nicht nur das Risiko von Atemwegserkrankungen, sie verkürzen auch die Zeit für das Sammeln von Brennholz und das Kochen. Dadurch gewinnen insbesondere Frauen mehr Freiräume für Bildung, Einkommen und gesellschaftliche Teilhabe. Auch Kinder profitieren von der saubereren Luft: Sie nehmen regelmäßiger am Schulunterricht teil.

So leisten effiziente Herdtechnologien einen wichtigen Beitrag für Gesundheit, Bildung und Klimaschutz – mit positiven Wirkungen auf gesellschaftliche Stabilität und Armutsbekämpfung.

Ermöglicht wird dies auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem Grünen Klimafonds (GCF): Deutschland zählt mit einem Beitrag von zwei Milliarden Euro aus dem Haushalt des BMZ für den Zeitraum von 2024 bis 2027 zu den größten Gebern des Fonds. Im konkreten Fall unterstützt das BMZ das Projekt in Kenia und Senegal zusätzlich zu GCF-Mitteln mit 12,8 Millionen Euro über die GIZ. Kombifinanzierungen schaffen hier Synergien, verstärken die Wirkung vor Ort und erleichtern die Abstimmung zwischen internationalen Gebern.

Stand: 26.09.2025