Deutsches Engagement Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Ohne gut ausgebildetes Personal lässt sich eine allgemeine Gesundheitsversorgung nicht erreichen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) schätzt jedoch, dass bis 2030 rund zehn Millionen Gesundheitsfachkräfte fehlen werden, vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Wichtige Impulse, um den Bedarf zu decken, sind eine angemessene Entlohnung und soziale Absicherung der Fachkräfte sowie die Einhaltung von Arbeitsrechten.

Operation in einem Zeltkrankenhaus in Malawi

Operation in einem Zeltkrankenhaus in Malawi

Operation in einem Zeltkrankenhaus in Malawi

Zu den Ursachen für den Fachkräftemangel zählen die chronisch unzureichenden Investitionen in die Aus- und Weiterbildung. Zudem sind die politischen Bildungs- und Beschäftigungsstrategien häufig nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und der lokalen Gesundheitseinrichtungen abgestimmt. Hinzu kommt, dass der Einsatz in ländlichen, abgelegenen und unterversorgten Gebieten für Fachkräfte oft unattraktiv ist und Gesundheitspersonal zunehmend ins Ausland abwandert.

In einigen Ländern erschwert die angespannte Haushaltslage eine angemessene Versorgung: Das öffentliche Gesundheitswesen braucht dort zwar dringend Fachkräfte, der Staat kann sie jedoch nicht bezahlen. Trotz des großen ungedeckten Bedarfs sind daher viele ausgebildete Fachkräfte von Arbeitslosigkeit bedroht.


Bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) fördert in vielen Ländern Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Beispielsweise werden Aus- und Weiterbildungskonzepte entwickelt und moderne Instrumente des Personalmanagements im Gesundheitswesen eingeführt. Um eine bedarfsorientierte Ausbildung zu gewährleisten, werden auch private Unternehmen eingebunden, die in vielen Ländern eine wesentliche Rolle bei der medizinischen Versorgung spielen. Außerdem werden die Maßnahmen mit Entwicklungsprojekten in anderen Bereichen, etwa Bildung und Wirtschaft, abgestimmt.

Auf internationaler Ebene unterstützt die Bundesregierung unter anderem die Umsetzung der Vorschläge der High Level Commission on Health Employment and Economic Growth (Externer Link). Das von der WHO, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) gemeinsam gegründete Gremium hat 2016 zehn Empfehlungen vorgelegt, um den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu bekämpfen und die Ziele der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu erreichen.

Stand: 18.06.2025