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Ländliche Entwicklung braucht gute Rahmenbedingungen
Der Agrar- und Ernährungssektor stellt für viele Entwicklungs- und Schwellenländer einen der wichtigsten Wirtschaftssektoren dar: Er dient der Ernährungssicherung, bietet Arbeitsplätze und Einkommen, versorgt die wachsenden Städte mit bezahlbaren Nahrungsmitteln und produziert Energie, Tierfutter, Naturfasern und andere Rohstoffe, die für eine nachhaltige Entwicklung der Region benötigt werden.
Gemeinsam mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen (zum Beispiel Herstellung von Saatgut, Düngemitteln und Landmaschinen sowie Weiterverarbeitung, Transport und Vertrieb von Agrarprodukten) besitzt der Agrar- und Ernährungssektor in vielen Ländern das Potenzial, zum Motor einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu werden.
Lange Zeit waren Agrarprodukte auf dem Weltmarkt sehr billig verfügbar, doch die Preise stiegen stetig und rund um die Finanz- und Agrarpreiskrisen 2008 und 2011 sehr deutlich an. Seither zeigen sich zwar weitere Schwankungen, aber auf generell stabilem Preisindexniveau. Viele Entwicklungsländer nutzen daher seit geraumer Zeit ihr Potenzial zur landwirtschaftlichen Produktion besser aus, indem sie verstärkt Lebensmittel selbst produzieren und Lebensmittelimporte zunehmend ausgleichen.
Dennoch besteht teilweise weiterhin eine Abhängigkeit von Importen, da der ländliche Raum lange Zeit vernachlässigt wurde und Landwirte mit schwierigen Bedingungen konfrontiert werden. Darum leiden auch heute noch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und deren Familien unter extremer Armut, Hunger und Mangelernährung.
Ländlicher Raum wieder im Blick
Viele Regierungen haben das wirtschaftliche Potenzial des Agrarsektors mittlerweile besser erkannt und bemühen sich aktiv darum, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die ländliche Entwicklung zu verbessern.
Hinzu kommt die Einsicht, dass eine steigende Produktion im Agrarsektor die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum auch in anderen Sektoren sein kann. Globalisierung, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Migration, Digitalisierung und Klimawandel haben tiefgreifende Auswirkungen auf die ländlichen Räume. Es braucht daher eine vorausschauende ländliche Entwicklung, um langfristige Perspektiven auch für die Menschen auf dem Land zu schaffen.
Deutschland unterstützt seine Partnerländer dabei, den Strukturwandel im ländlichen Raum sozial verträglich, inklusiv und ökologisch nachhaltig zu gestalten.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist dazu in den im Folgenden beschriebenen Arbeitsfeldern aktiv.