Ein Mann steht vor einer Solaranlage in Namibia, die aus zahlreichen Panelen besteht.

Hintergrund Weltweite Energiewende dringend erforderlich

Noch immer sind Hunderte Millionen Menschen nur schlecht mit Energie versorgt. Energiemangel beeinträchtigt ihre Lebensqualität, Gesundheit und Bildungschancen. Und er trägt zur Armut bei – unter anderem, weil er die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Ländern der Welt hemmt.

Knapp zehn Prozent der Weltbevölkerung – rund 750 Millionen Menschen – hatten im Jahr 2020 keinen Stromanschluss. Mehr als drei Viertel von ihnen leben in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Rund 2,5 Milliarden Menschen sind beim Kochen auf Biomasse wie Holz oder Dung angewiesen – mit schwerwiegenden Folgen: Wälder werden abgeholzt und die Luftverschmutzung durch offene Feuerstellen führt zu schweren Gesundheitsschäden.


Energie und Gleichstellung

Frauen und Mädchen sind besonders von Energiearmut betroffen. Abgesehen von den beschriebenen Auswirkungen auf die Gesundheit führt der mangelnde Zugang zu Energie für sie zu einer enormen Arbeitsbelastung: Traditionell sind sie in vielen Ländern für das Sammeln von Brennstoffen und für das Kochen zuständig. Dafür müssen sie sehr viel Zeit und Kraft einsetzen – die ihnen fehlt, um ihre eigenen Chancen auf wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg zu nutzen: für Bildung, für Jobs oder Unternehmen, mit denen sie ein eigenes Einkommen erzielen, und auch für Freizeit.

Unterm Strich bedeutet das: Ein guter allgemeiner Zugang zu Energie kann ein enormes wirtschaftliches und soziales Potenzial freisetzen – in der gesamten Bevölkerung, aber vor allem bei Frauen und Mädchen. Eine nachhaltige Energieversorgung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter. Und in Anbetracht des Klimawandels trägt die Transformation der Energiesysteme entscheidend zur Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Wirtschaft und Gesellschaft bei.

Große Herausforderungen

SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie

Um die Armut weltweit zu bekämpfen und um die globalen Entwicklungsziele der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu erreichen, muss die Weltgemeinschaft den Auf- und Ausbau der Energieversorgung in den Ländern des Globalen Südens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) vorantreiben.

Gleichzeitig müssen – weltweit – entschlossene Maßnahmen ergriffen werden, damit der Verbrauch fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl sinkt und der Klimawandel aufgehalten werden kann.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, braucht es eine weltweite Energiewende: Nur durch mehr Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien können mehr Menschen Zugang zu Energie erhalten und zugleich Umwelt und Klima geschont werden.

Stand: 25.07.2023