Allgemeine Grundbildung Handlungsansätze

Lehrerin an einer Grundschule im Senegal

Lehrerin an einer Grundschule im Senegal

Lehrerin an einer Grundschule im Senegal

Die internationale Gemeinschaft hat sich im vierten Nachhaltigkeitsziel (SDG 4) der Agenda 2030 verpflichtet, bis zum Jahr 2030 allen Kindern und Jugendlichen eine inklusive, gerechte und hochwertige Bildung zu ermöglichen. Die erweiterte Grundbildung umfasst die frühkindliche Bildung, die Primarschulbildung, die untere Sekundarschulstufe sowie das außerschulische (non-formale) Erlernen von Basiswissen und Alltagsfähigkeiten („life skills“).

Erweiterte Grundbildung

Frühkindliche Bildung

Die frühe Kindheit ist eine Phase grundlegender körperlicher, geistiger, sozialer und emotionaler Entwicklung. In dieser Zeit wird der Grundstein für das lebenslange Lernen und die individuelle Entwicklung gelegt. Versäumnisse sind später nur schwer aufzuholen. Sie haben teils gravierende Folgen – nicht nur für die einzelnen Kinder, sondern auch für die ganze Gesellschaft und Volkswirtschaft.

Investitionen in die frühkindliche Bildung lohnen sich daher besonders: Entsprechende Bildungsprogramme helfen, Entwicklungsverzögerungen gerade bei benachteiligten Kindern auszugleichen. Sie bereiten Kinder auf die Schule vor und tragen dazu bei, Ausgrenzung und Armut zu bekämpfen. Sie verhindern die Übertragung von Bildungsnachteilen von Eltern auf Kinder und verbessern die Aussichten auf eine erfolgreiche Schullaufbahn. Die Chancen von Kindern auf ein produktives und selbstbestimmtes Leben wachsen dadurch erheblich.

Das Unterziel 4.2 der Agenda 2030 fordert ausdrücklich dazu auf sicherzustellen, „dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind“. Eine Auswertung ist in diesem Bereich jedoch schwieriger als bei den anderen Bildungsformen: Es gibt bislang keine weltweit gültige Definition der altersgemäßen Entwicklung von Kleinkindern. Ebenso fehlen einheitliche Standards zum Eintrittsalter und zur Dauer der Kindergarten- und Vorschulangebote. Und auch die Qualität der – oftmals privaten – Angebote lässt sich nur schwer vergleichen und bewerten.

Laut Weltbildungsbericht 2017 hatten im Jahr 2015 nur 21 Prozent der ausgewerteten Länder ein verpflichtendes Vorschulangebot. In nur 17 Prozent der Länder war mindestens ein Jahr Vorschulbildung verpflichtend und kostenfrei.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die frühkindliche Bildung in seine Bildungsstrategie aufgenommen und sieht vor, Bildung entlang aller Stufen zu fördern. Im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsansatzes werden Maßnahmen der frühkindlichen Bildung in Programme der erweiterten Grundbildung integriert. Als eigener Bildungsschwerpunkt wird frühkindliche Bildung zum Beispiel in Jordanien und der Türkei gefördert. Aber auch andere Bereiche spielen in der frühkindlichen Bildung eine große Rolle: so gehört zu dem Schutz und der Entwicklung eines Kindes auch Gesundheit und Ernährung. Diese Aspekte müssen auch in der Schule mitberücksichtigt werden.