21. Juli 2025 Konferenzbericht: Erfolgsfaktoren und Chancen für das Engagement der syrischen Diaspora

Am 21. Juli trafen sich knapp 100 Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Privatpersonen in Berlin zur ersten Präsenzveranstaltung der Plattform „Neuanfang für Syrien“. Ziel war es, die Rolle der syrischen Diaspora in Deutschland beim Wiederaufbau und der Zukunftsgestaltung Syriens zu diskutieren.

Christine Toetzke, Abteilungsleiterin im BMZ, begrüßte die Teilnehmenden beim ersten Präsenztreffen der Plattform „Neuanfang für Syrien“ in Berlin.

Christine Toetzke, Abteilungsleiterin im BMZ, begrüßte die Teilnehmenden beim ersten Präsenztreffen der Plattform „Neuanfang für Syrien“ in Berlin.

Christine Toetzke, Abteilungsleiterin im BMZ,  begrüßte die Teilnehmenden beim ersten Präsenztreffen der Plattform „Neuanfang für Syrien“ in Berlin.

In ihren Grußworten würdigte Abteilungsleiterin Christine Toetzke (BMZ), das Engagement und die Rolle der syrischen Diaspora für den Wiederaufbau von Syrien. Syrien befinde sich an einem Wendepunkt: Es stehe sowohl vor der Gefahr weiterer Zersplitterung und einer anhaltenden humanitären Krise als auch vor der Chance, Fortschritte in Richtung einer inklusiven Gesellschaft zu erzielen. Frau Toetzke erklärte, dass Deutschland bereit sei, sich für einen erfolgreichen Neuanfang des Landes einzusetzen und das BMZ daher gezielte entwicklungspolitische Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Ausbildung und Beschäftigung, Stärkung der Zivilgesellschaft und des sozialen Zusammenhalts sowie Förderung der Privatwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit plane.

Silke Nikolay (GIZ) moderierte die anschließende Paneldiskussion zum Thema „Rolle der syrischen Diaspora im Wiederaufbau“. Karoline Popp (Sachverständigenrat für Integration und Migration, SVR) präsentierte die kürzlich erschiene SVR-Studie „Diaspora und mehr (Externer Link)“, welche das zivilgesellschaftliche Engagement syrischer und afghanischer Diaspora-Gruppen aufarbeitet. Hozan Ibrahim (IMPACT) beobachtete in den letzten acht Monaten einen Wandel in der syrischen Diaspora mit vielen neuen Akteuren und Strukturen. Ziad Mezher (Syrian German Reconstruction and Development, SGRD) berichtete über die Erfahrungen des erst vor sechs Monaten gegründeten Vereins SGRD. Nour Harastani (Syrbanism) betonte, dass die Schaffung von Vertrauen zwischen Diaspora-Organisationen und Syrer*innen vor Ort die Grundlage jedes nachhaltigen Wiederaufbauengagements sei.

Im Anschluss an die Paneldiskussion stellte Juana Wolff (BMZ) die relevanten Förderangebote für die Zivilgesellschaft des BMZ vor. Sie hob hervor, dass das BMZ die Zivilgesellschaft in Syrien und das Engagement der syrischen Diaspora gezielt stärken möchte. Marlene Gromeyer (BMZ) stellte unter der Dachmarke „Partners in TransformationAngebote des BMZ für die Wirtschaft vor.

Die Mitglieder der Plattform beteiligten sich rege an den Diskussionen und tauschten Erfahrungen aus.

Die Mitglieder der Plattform beteiligten sich rege an den Diskussionen und tauschten Erfahrungen aus.

Die Mitglieder der Plattform beteiligten sich rege an den Diskussionen und tauschten Erfahrungen aus.

In verschiedenen Austauschrunden diskutierten die Teilnehmenden nachmittags intensiv zu den für Wiederaufbau in Syrien zentralen Themen. Im Workshop Inklusive und soziale Stadtplanung wurde deutlich, dass Herausforderungen sowohl bei der Rehabilitation von Menschen als auch der physischen Rekonstruktion von Infrastruktur bestehen. Der Workshop Wiederaufbau des syrischen Gesundheitssektors befasste sich mit den dringendsten Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem in Syrien. In der Arbeitsgruppe Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Zivilgesellschaft wurden die sozialen Spannungen in Syrien besprochen und die Wichtigkeit Begegnungsräume zwischen Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Ethnien zu schaffen. Im Workshop zu Wirtschaft und Lebensgrundlagen wurden die strukturellen Hindernisse und Chancen für einem wirtschaftlichen Aufschwung Syriens diskutiert.

Die Veranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll das große Engagement und die Vielfalt der syrischen Diaspora. Gleichzeitig wurde der dringende Bedarf an struktureller Unterstützung deutlich. Die Teilnehmenden hoben daher die zentrale Rolle der Plattform „Neuanfang für Syrien“ für eine bessere Vernetzung der syrischen Gemeinschaft in Deutschland hervor. Referatsleiterin Annette Chammas (BMZ) schloss die Veranstaltung und bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Teilnahme.