Ausbildungszentrum in Soweto, Südafrika

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Berufliche Perspektiven schaffen

Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Jugendlichen unter 25 Jahren sind arbeitslos. Gleichzeitig können Unternehmen freie Stellen nicht besetzen, weil es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt.

Schülerinnen einer Berufsschule in Ghana

Das Ausbildungsniveau an öffentlichen Berufsbildungseinrichtungen ist trotz hoher Bildungsausgaben des Staates niedrig, die Lehrkräfte sind schlecht oder gar nicht ausgebildet. Eine systematische Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und den staatlichen Einrichtungen der technischen Berufsbildung (TVET-Colleges) ist unterentwickelt.

Pilotprojekt zur dualen Ausbildung unterstützen

Deutschland unterstützt in Südafrika ein Pilotprojekt zur dualen Ausbildung: An fünf TVET -Colleges und gemeinsam mit 70 Ausbildungsbetrieben wird eine dual strukturierte Lehrlingsausbildung für Elektrikerinnen und Elektriker sowie für Fachkräfte der Wasser- und Abwasserinstallation erprobt. Dabei werden praktische Ausbildungsphasen in Betrieben mit Blockunterricht im TVET-College verknüpft. Ausbildungsinhalte und Prüfungsverfahren am College wurden unter Mitwirkung von Unternehmen und Berufsverbänden entwickelt. Ziel ist, dass die beteiligten Unternehmen den ausgebildeten Jugendlichen anschließend eine Festanstellung anbieten.

Durch die Einrichtung von Ausbildungsstätten und die Entwicklung von Fortbildungsplänen wird mit Mitteln der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) auch die Ausbildung der Berufsschullehrerinnen und -lehrer verbessert.

Soziale Infrastruktur verbessern

Um den geplanten Kohleausstieg in Südafrika sozial verträglich zu gestalten, sind auch Investitionen in die soziale Infrastruktur vorgesehen. Davon sollen insbesondere die mehr als 90.000 Minenarbeiterinnen und -arbeiter profitieren. Außerdem werden die Berufsbildungsangebote für Jugendliche und die beruflichen Möglichkeiten von Frauen verbessert und kleine und mittelständische Unternehmen gefördert. Auch zukünftige Innovationsstandorte, zum Beispiel für grünen Wasserstoff und elektrische Fahrzeuge, werden unterstützt.

Fachkräfte für „grüne“ Technologien qualifizieren

Die geplante Energiewende wird den Bedarf an Fachkräften in „grünen“ Industriesektoren deutlich steigern. Um diesen decken zu können, kooperiert die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mit den südafrikanischen Ministerien für höhere Bildung und berufliche Qualifizierung (DHET) sowie für Wissenschaft und Innovation (DSI). In Modellprojekten werden praxisorientierte Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt; gemeinsam mit der Privatwirtschaft wird an einem verbesserten Technologietransfer gearbeitet. Ein Beispiel dafür ist die Einführung des Studienfachs „Technologien erneuerbarer Energien“, das seit 2016 an neun Bildungseinrichtungen angeboten wird.


Stand: 25.08.2023