Wirtschaftliche Situation Potenzial als Produktionsstandort

Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau hat sich seit Erlangung der Unabhängigkeit zu einer weitgehend freien Volkswirtschaft entwickelt. Investoren nehmen das Land zunehmend als günstigen Produktionsstandort, etwa für Elektrokomponenten oder Software, wahr. Pluspunkte sind die vergleichsweise niedrigen Steuern, Betriebs- und Lohnkosten. Außerdem sprechen viele Menschen im Land Englisch, Russisch oder Deutsch.

Am Stadtrand von Chisinau werden Häuser gebaut.
Am Stadtrand von Chisinau werden Häuser gebaut.

Gehemmt wird die wirtschaftliche Entwicklung unter anderem durch die hohe Abwanderung von Fachkräften, die weit verbreitete Korruption und die hohe Abhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland sowie die seit Herbst 2021 stark angestiegenen Energiepreise. Der Anschluss des Landes an den europäischen Strom- und Gasmarkt hat die Sicherheit der Energieversorgung erhöht.

Das moldauische Bruttoinlandsprodukt wuchs seit 2016 um mehr als vier Prozent jährlich. Hohe Zuwachsraten verzeichneten zuletzt insbesondere die Bauwirtschaft sowie Handel und Gastronomie. Weitere Wachstumsmotoren sind zunehmende ausländische Investitionen in die IT- und Elektronikindustrie. Die Corona-Pandemie und eine extreme Dürre im Sommer 2020 trafen das Land jedoch hart. 2020 ging die Wirtschaftsleistung um sieben Prozent zurück. Die moldauische Wirtschaft hat sich 2021 durch die Wiederbelebung des privaten Konsums und der Exportnachfrage sowie ein ertragreiches Jahr in der Landwirtschaft weitestgehend erholt. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden nach aktuellen Prognosen höchstwahrscheinlich zu einer Rezession führen.

Um die Wirtschaft dauerhaft zu stabilisieren, muss die Regierung nach Ansicht von Experten durchgreifende strukturelle Reformen umsetzen.