Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Arbeitsplätze schaffen, Fachkräfte ausbilden

Den Menschen in der Republik Moldau bieten sich nicht genügend Möglichkeiten, ein geregeltes Einkommen zu erzielen. Ein großer Teil der Einkünfte der Bevölkerung wird im informellen Sektor (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) erzielt.

Weinkellerei in der Republik Moldau
Weinkellerei in der Republik Moldau

Die vorhandenen Arbeitsplätze sind ungleich zwischen städtischen und ländlichen Gebieten sowie zwischen Männern und Frauen verteilt. Ethnische Minderheiten und Menschen mit Behinderungen finden besonders schwer Zugang zum Arbeitsmarkt und haben daher ein hohes Armutsrisiko.

Das BMZ unterstützt die Regierung Moldaus dabei, das Geschäftsklima für lokale und internationale Investoren zu verbessern und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als potenzielle Zulieferer zu unterstützen. Um Reformen möglichst transparent und praxisorientiert zu gestalten, wird der Dialog zwischen Staat, privater Wirtschaft und Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gefördert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Arbeitsvermittlung für benachteiligte Gruppen.

In den Jahren 2015 bis 2021 wurden mit Hilfe der deutschen Investitions- und Beschäftigungsförderung mehr als 15.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, unter anderem in der Autoindustrie, in der Textil- und Bekleidungsbranche sowie im Bereich Elektronik und Informationstechnik. 51 Gesetze und Verordnungen mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, einer besseren Politikkoordinierung und Kohärenz mit der Agenda 2030 wurden mit deutscher Unterstützung entwickelt oder überarbeitet.


Berufliche Bildung

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, fördert Deutschland außerdem die berufliche Bildung. Im Auftrag des BMZ hat die GIZ die moldauische Regierung dabei beraten, Zuständigkeiten von den staatlichen Behörden auf die Privatwirtschaft zu übertragen.

Seit 2018 verfügt das Land über ein duales Ausbildungssystem, bei dem die Auszubildenden ihre beruflichen Kenntnisse gleichzeitig in Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben erlangen. Moldau hat mit Unterstützung der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ein Gesetz über die duale Ausbildung erarbeitet, das im März 2022 von der Regierung verabschiedet wurde. Es sieht ein duales Ausbildungssystem mit verteilten Rollen (Staat, Unternehmen, Kammern) als Teil des bestehenden Systems der Berufsausbildung vor.

Ein Folgevorhaben unterstützt nun staatliche Stellen, Wirtschaftsunternehmen, Sozialpartner und Bildungseinrichtungen dabei, ihre Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung zu erweitern und ihre Zusammenarbeit auszubauen. Ein weiterer Schwerpunkt des deutschen Engagements liegt darauf, Berufe und Fachgebiete im Bereich der „grünen“ Wirtschaft zu fördern.

Mehr als 12.000 Personen haben bislang eine duale berufliche Ausbildung abgeschlossen. Laut einer Umfrage unter den beteiligten Unternehmen liegt die Einstellungsquote der Absolventinnen und Absolventen konstant bei etwa 70 Prozent und somit wesentlich höher als im klassischen Ausbildungssystem.

Im Zuge der Corona-Pandemie stellte das BMZ Sondermittel zur Verfügung. Diese wurden unter anderem dafür eingesetzt, die Digitalisierung moldauischer Unternehmen und des Berufsbildungssystems zu fördern.

Im Überblick Wirkungen des deutschen Engagements 2015 bis 2021

  • Mehr als 12.000 Personen absolvierten erfolgreich langfristige berufliche Ausbildungsmaßnahmen mit einer Beschäftigungsrate von 70 Prozent direkt nach Abschluss.
  • Mehr als 15.000 Menschen haben mit Hilfe von Beschäftigungsförderung eine neue Arbeit aufgenommen. Allein im Zeitraum 2019 bis 2021 waren das mehr als 2.700 Frauen und 1.600 Jugendliche sowie fast 500 Angehörige benachteiligter Gruppen (zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, Roma)
  • 51 Gesetze und Verordnungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und eine bessere Politikkoordinierung und Kohärenz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mit der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wurden mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit entwickelt beziehungsweise geändert und erlassen.