Soziale Situation Pandemie lässt Armut wieder ansteigen

Laos zeichnet sich durch eine große ethnische Vielfalt mit offiziell 49 Volksgruppen aus. Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Ebenen am Mekong, vor allem in der Region um die Hauptstadt Vientiane. Die bergigen Gebiete im Osten und Norden sind schwer zugänglich und nur dünn besiedelt.

Straßenszene in Vientiane, der Hauptstadt von Laos

Straßenszene in Vientiane, der Hauptstadt von Laos

Straßenszene in Vientiane, der Hauptstadt von Laos

Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen lag 2021 nach Angaben der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bei umgerechnet 2.500 US-Dollar und hat sich damit seit dem Jahr 2000 verneunfacht. Beachtliche Fortschritte wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den Bereichen Armutsbekämpfung, Zugang zu sauberem Trinkwasser und Verringerung der Kindersterblichkeit verzeichnet. Defizite bestehen insbesondere in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Bildung sowie beim Umweltschutz und bei der Gleichstellung der Geschlechter.

Vor Ausbruch der Corona-Pandemie lebten laut Weltbank etwa 18 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Die Pandemie hat die soziale Situation in Laos deutlich verschärft. Arbeitsplätze, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen, gingen verloren, Wanderarbeiter kehrten zurück und konnten ihren Familien kein Geld mehr überweisen. Unterbrechungen in den Lieferketten und die Abwertung des Wechselkurses trieben die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Hinzu kommen aktuell erhebliche Preissteigerungen infolge des des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Ende 2022 stieg die Inflation in Laos nach Angaben des nationalen Statistikamtes auf fast 40 Prozent an.

Die Corona-Pandemie legte auch die Schwächen im Gesundheits- und Bildungssystem sowie in der sozialen Absicherung offen. So leiden rund 30 Prozent der Kleinkinder in Laos unter Mangelernährung. Etwa 70 Prozent der Kinder hatten während der pandemiebedingten Schulschließungen keinen Zugang zu Online-Unterricht. Die Regierung hat sich zwar zum Ziel gesetzt, den Zugang zu grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern. Aufgrund der hohen Staatsverschuldung drohen nun allerdings Kürzungen bei den sozialen Ausgaben.


Stand: 15.02.2023