Regenwald  im Mount Cameroon Nationalpark

Kernthema „Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Artenvielfalt bewahren, Wälder nachhaltig nutzen

Die ausgedehnten und artenreichen Regenwälder Kameruns haben eine große Bedeutung für die weltweite Biodiversität und das Klima. Sie spielen außerdem eine wichtige Rolle als Nahrungs- und Einnahmequelle für die lokale Bevölkerung. Holz zählt neben Mineralöl und landwirtschaftlichen Produkten zu den wichtigsten Exportgütern des Landes.

Siehe auch
Regenwald in Brasilien

Die Wälder sind jedoch durch eine sich ausdehnende und zu intensive Nutzung zunehmend bedroht. Das Bevölkerungswachstum sorgt für einen steigenden Bedarf an Energieholz; Bergbau und Landwirtschaft dringen immer weiter in die Waldgebiete vor. Große Waldflächen gehen durch illegalen Holzeinschlag verloren, eine nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und Wilderei gefährden die Artenvielfalt.

Ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Kamerun ist deshalb die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen durch den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Tropenwälder. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt Kamerun dabei, Nationalparks und Biosphärenreservate einzurichten oder auszuweiten und Wildtierkorridore zwischen den Schutzgebieten zu schaffen. Umliegende Gemeinden werden im Landmanagement und bei der Entwicklung alternativer Einkommensquellen unterstützt. Auch die Ausstattung der Parks wird verbessert, etwa durch den Bau von Verwaltungsgebäuden und Unterkünften für Ökotouristen. Darüber fördert das Bundesentwicklungsministerium die Wiederherstellung geschädigter Waldflächen.


Enge Einbindung der lokalen Bevölkerung

Nach dem Prinzip „Schutz durch Nutzung“ werden Gemeinden dabei unterstützt, die Waldressourcen nachhaltig und inklusiv zu bewirtschaften. Um Einkommensmöglichkeiten außerhalb des Holzhandels zu schaffen, werden Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) für alternative Waldprodukte aufgebaut (zum Beispiel Neemöl, Honig, Sheabutter). In den Sägewerken fördert Deutschland die effiziente und klimasensible Verwertung von industriellem Restholz.

Die Anrainerbevölkerung wird aktiv in die Verwaltung der Nationalparks eingebunden. Sie ist zum Beispiel an der Überwachung der Parks und des Wildtierbestands beteiligt und bewirtschaftet Einrichtungen des Ökotourismus. Menschen, die bisher von der Jagd gelebt haben, werden beruflich weitergebildet, damit sie zum Beispiel auf die Nutztierhaltung oder die Imkerei umsatteln können.

Stand: 27.02.2024