Kernthema „Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme“ Landwirtschaft modernisieren, Lebensbedingungen verbessern

Auf Wunsch der kamerunischen Regierung engagiert sich Deutschland seit 2015 für die ländliche Entwicklung Kameruns. Ziel ist, die Ernährungssicherheit zu erhöhen und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, um so die Lebensqualität in den weniger entwickelten Regionen des Landes zu steigern.

Yams-Ernte auf einer kleinen Farm in Bafia, Kamerun

Yams-Ernte auf einer kleinen Farm in Bafia, Kamerun

Yams-Ernte auf einer kleinen Farm in Bafia, Kamerun

Durch die Modernisierung der Landwirtschaft soll sich die Importabhängigkeit Kameruns verringern. Zugleich soll der Zugang zu Exportmärkten, die immer höhere Ansprüche stellen (etwa entwaldungsfreie Lieferketten), gesichert werden. Um diese Ziele zu erreichen, unterstützt die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) die kamerunischen Partner beim Übergang von einer Landwirtschaft, die hauptsächlich der Eigenversorgung dient, zu einem Agrarsektor, der sowohl gewinnbringend als auch sozial und ökologisch nachhaltig produziert.

Inhaltlich liegt der Fokus auf der landwirtschaftlichen Ausbildung, auf Anbau- und Produktionsmethoden, die den Boden und die natürlichen Ressourcen schonen und an den Klimawandel angepasst sind, auf der Verringerung von Nachernteverlusten, dem Wassermanagement sowie auf der Verbesserung der Infrastruktur (vor allem Verkehrswege zur besseren Erschließung ländlicher Regionen).

Im Forschungsinstitut IRAD in Kamerun prüft eine Laborantin die Zusammensetzung des Hühnerfutters.

Im Rahmen der BMZ-Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ (inzwischen Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“) wurde ein sogenanntes Grünes Innovationszentrum aufgebaut.

Es fördert die Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Kakao, Baumwolle, Kartoffeln, Sesam, Nüsse, Milch und Geflügel. Dazu verbreitet das Innovationszentrum technische Neuerungen und bietet Schulungen für Kleinbäuerinnen und -bauern sowie landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater an.


Landnutzung regeln, Konflikte vermeiden

Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth bei einer Rede während der Konferenz der Kongobeckenwaldpartnerschaft zur Wanderweidewirtschaft in Jaunde, Kamerun.

Gemeinsam mit der Europäischen Union fördert das BMZ außerdem ein Vorhaben im größten Baumwollanbaugebiet Kameruns. Die Gegend ist durch eine besonders hohe Armutsrate, einen fortschreitenden Verlust an Bodenfruchtbarkeit, starke Migrationsbewegungen und Landnutzungskonflikte gekennzeichnet. Das Programm zielt darauf ab, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in den Bereichen Landwirtschaft und Viehzucht zu steigern und klimaangepasste Produktionsmethoden anzuwenden.

In den vergangenen Jahren haben sich die durch das Land ziehenden Rinderbestände vervielfacht. Zusammen mit den Auswirkungen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums führt das zu einer Verschärfung von Landnutzungskonflikten zwischen Ackerbauern und Viehhaltern. Um dem entgegenzuwirken, fördert das BMZ mit Unterstützung lokaler traditioneller Autoritäten ein Schulungszentrum für die Wanderviehhaltung. Parallel unterstützt das BMZ ein regionales Vorhaben, um die traditionell grenzüberschreitende Wanderviehwirtschaft an die sich wandelnden Rahmenbedingungen anzupassen.

Stand: 27.02.2024