Autofähre auf dem Mekong, Kambodscha

Wirtschaftliche Situation Stabiles Wachstum, Verlust an Biodiversität

Der Beitritt zu internationalen Organisationen wie der Vereinigung Südostasiatischer Länder (ASEAN (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), 1998) und der Welthandelsorganisation (WTO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), 2004) hat Kambodscha aus der wirtschaftlichen Isolation geholt. Das Land verzeichnete in den vergangenen Jahren wirtschaftliche Wachstumsraten von etwa sieben Prozent. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie brach die Wirtschaftsleistung 2020 um 3,1 Prozent ein.

Die Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) erwartet für die nächsten Jahre steigendes Wachstum, allerdings noch nicht wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind die Landwirtschaft, die Textil- und Schuhproduktion, die Bauindustrie und die Tourismusbranche.

Seit Beginn der 1990er Jahre wandelt sich die Wirtschaftsstruktur: Die Landwirtschaft verliert an volkswirtschaftlicher Bedeutung, ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt beträgt nur noch 23 Prozent. Der Dienstleistungssektor macht hingegen bereits mehr als ein Drittel der Wirtschaftsleistung aus.


Massiver Verlust von Regenwald

Umweltschutz wird in der offiziellen Gesetzgebung zwar berücksichtigt, die Umsetzung der Vorgaben ist jedoch mangelhaft. So werden zum Beispiel Genehmigungen für Dammbauprojekte am Mekong sowie Konzessionen für großflächige Abholzung vergeben, ohne die teilweise gravierenden Schäden für die Umwelt hinreichend zu berücksichtigen. Ein weiteres Problem ist der illegale Einschlag und Handel mit Tropenhölzern, an dem auch einflussreiche Personen in Wirtschaft und Militär mitwirken.

2020 waren noch etwa 45 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt. Im Jahr 2000 waren es noch 61 Prozent.

Stand: 07.02.2023