Wasserzapfstelle im Flüchtlingslager Al-Azraq in Jordanien

Soziale Situation Vielfalt und Zusammenhalt

Die Bevölkerung Jordaniens ist aufgrund hoher Geburtenraten und mehrerer Fluchtwellen in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewachsen. Der Umgang Jordaniens mit den Geflüchteten bleibt bei allen Herausforderungen ein Modell für die Zusammenarbeit zwischen internationaler Gemeinschaft und Aufnahmeländern. Jordanien gilt als Stabilitätsanker in einer konfliktreichen Region.

Siehe auch
Das UNHCR-Camp für syrische Flüchtlinge in der Autonomen Region Kurdistan im Irak, Aufnahme von 2014

Das starke Bevölkerungswachstum und die Ressourcenarmut des Landes tragen zu der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit insbesondere unter jungen Menschen und Frauen bei. Informelle Beschäftigung ohne soziale Absicherung ist weit verbreitet. Die Wirtschaftsentwicklung reicht bislang nicht aus, um ausreichend Arbeitsplätze für die Bevölkerung zu schaffen.

Dennoch ist es Jordanien mit breiter internationaler Unterstützung sehr gut gelungen, die Akzeptanz für die Aufnahme von Geflüchteten aufrechtzuerhalten. Der Großteil der palästinensischen Geflüchteten, die bereits vor Jahrzehnten ins Land kamen, ist voll integriert und bildet das Rückgrat der jordanischen Wirtschaft.

Unter den syrischen Geflüchteten sind informelle und prekäre Beschäftigungsverhältnisse besonders verbreitet. Globale Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg mit ihren negativen Auswirkungen (Jobverlust, steigende Preise) treffen zuerst die verletzlichsten Teile der Bevölkerung – so auch einen Großteil der syrischen Geflüchteten.


Stand: 05.10.2023