Siedlung für Binnenvertriebene in Saguramo, Georgien

Soziale Situation Armut und hohe Arbeitslosigkeit

Infolge des Konflikts um die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien leben mehr als 280.000 Binnenvertriebene in Georgien. Die Flüchtlingssituation verschärft die ohnehin drückende Armut im Land – etwa ein Fünftel der rund 3,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze.

Die offizielle Arbeitslosenquote lag 2021 bei 22 Prozent, unter jungen Erwachsenen zwischen 20 bis 24 Jahren sogar bei gut 38 Prozent. Dieser Wert berücksichtigt jedoch weder die zahllosen Tagelöhner noch die Kleinbauern, die nur für den Eigenbedarf wirtschaften. Tatsächlich waren nach Schätzungen bereits vor der Corona-Pandemie etwa 35 Prozent der Bevölkerung arbeitslos. In Umfragen bezeichnet sich zudem ein Großteil der Bevölkerung als unterbeschäftigt. Gleichzeitig gibt es viele freie Stellen, die jedoch mangels qualifizierter Bewerber nicht besetzt werden können.

Im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt Georgien Platz 60 von 193 Ländern ein.

Stand: 08.06.2022