Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Sauberes Wasser für alle, biologische Vielfalt erhalten

Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum führen zu einer wachsenden Belastung der natürlichen Ressourcen in Benin. Deutschland unterstützt sein Partnerland beim Management der Wasserressourcen, bei der Abwasserentsorgung und beim Erhalt der Biodiversität. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Unterstützung des Nordens, wo der Kampf um knappe natürliche Ressourcen Konflikte verschärft.

Hände unter einem Wasserhahn in Benin

Öffentliche Wasserzapfstelle in Benin

Öffentliche Wasserzapfstelle in Benin


Aktionsfeld Wasser

Im Aktionsfeld Wasser konzentriert sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit auf den Schutz der knapper werdenden Wasserressourcen und die Behandlung von Abwässern. Die Regierung baut mit Unterstützung anderer Geber, wie zum Beispiel der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), die Trinkwasserversorgung in ländlichen Gebieten Benins aus. Umso wichtiger ist es, dass es für die wachsende Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung genug Wasser gibt. Den staatlichen Stellen fehlen Informationen darüber, wie viel Wasser in welcher Qualität in verschiedenen Gebieten verfügbar ist. Mit deutscher Unterstützung werden die zuständigen Behörden und lokalen Wasserkomitees in die Lage versetzt, entsprechende Daten zu ermitteln und das Management der vorhandenen Wasserreserven zu verbessern.

Die beninische Regierung hat mit Unterstützung mehrerer Geber erhebliche und erfolgreiche Anstrengungen unternommen, um den Zugang der stets wachsenden Bevölkerung zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser zu steigern. Doch immer noch fehlt einem Viertel der Bevölkerung der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies betrifft vor allem die Menschen im ländlichen Norden, aber auch in informellen Siedlungen am Rand von Städten. Durch Vorhaben der KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) in vier Stadtrandgebieten im Südosten Benins erhalten 540.000 Beninerinnen und Beniner hygienisch einwandfreies Trinkwasser. Die KfW Entwicklungsbank fördert zudem den Ausbau der Trinkwasserversorgung in den Städten Nordbenins mit neuen finanziellen Mitteln, die 2023 zur Verfügung gestellt wurden.

Außerdem werden Kommunen dazu beraten, wie sie ihr Abwassermanagement verbessern können. Eine von der KfW finanzierte Abwasseranlage auf Pflanzenbasis schützt den Golf von Guinea und den Nokoué-See vor Verunreinigungen. Dort wird der Fäkalschlamm von 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern des Großraums Cotonou behandelt. Um die hygienischen Verhältnisse zu verbessern, hat die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ ausgewählte Kommunen dabei unterstützt, Anlagen zur automatischen Chlorierung des Trinkwassers zu installieren und Personal für ihren Betrieb auszubilden.

Aktionsfeld Biodiversität

Im Mittelpunkt des deutschen Engagements in diesem Aktionsfeld steht der Erhalt der Biodiversität insbesondere in den Nationalparks im Norden Benins, verbunden mit der Stärkung der Bevölkerung, die am Rande der Nationalparks lebt.

Die Nationalparks „W“ (benannt nach dem w-förmigen Verlauf des Niger-Flusses), Arly und Pendjari bilden zusammen die WAP-Region. Diese umfasst in Benin, Burkina Faso und Niger eine Fläche von mehr als 30.000 Quadratkilometern und bildet das größte zusammenhängende Savannenschutzgebiet Westafrikas. Die einzigartige Biodiversität wird durch die zunehmende Ausbreitung islamistischer Gruppen, organisierte Wilderei, Konflikte um Wanderweidewirtschaft und das starke Bevölkerungswachstum bedroht. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die Lage.

Zum Schutz des Naturreichtums hat die KfW die Umweltstiftung „Fondation des Savanes Ouest-Africaines“ (FSOA) ins Leben gerufen. Die aus den Zinserträgen des Stiftungskapitals erwirtschafteten Mittel fließen in die Verwaltung und den Unterhalt der Parks sowie in die Unterstützung der Bevölkerung, die am Rande des Parks lebt.

Bevölkerung am Naturreichtum teilhaben lassen

Ein Vorhaben der GIZ unterstützt das Management des gemeinsamen Schutzgebietes und fördert die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung, die am Rande des Parks lebt. Dafür wird der Aufbau von Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gefördert, etwa die Produktion und Verarbeitung von Honig, Karitébutter, Sesam, Sojakäse, Mung-Bohnen und Baobab-Blättern.

Die verbesserten Einkommens- und Lebensverhältnisse sollen Konflikte und terroristische Einflüsse aus der Sahelregion auf den Norden Benins abmildern. In der letzten Phase des Vorhabens wurden gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen, die die Situation vor Ort gut kennen, 660.000 Menschen erreicht, davon 77 Prozent Frauen. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden außerdem Aufforstungs- und Renaturierungsmaßnahmen gefördert.

Stand: 08.02.2024