Stadtansicht von Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien
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Äthiopien Land mit großen Herausforderungen
Auch wiederkehrende Dürren und Überschwemmungen in einzelnen Landesteilen, eine mangelnde Infrastruktur sowie eine sehr hohe Inflationsrate stellen das Land vor enorme politische und wirtschaftliche Herausforderungen.
Die Entwicklungszusammenarbeit mit Äthiopien ist seit November 2020 vom Konflikt zwischen der äthiopischen Regierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) überschattet. Ein im November 2022 geschlossenes Abkommen über eine dauerhafte Waffenruhe weckt Hoffnungen auf Stabilisierung und eine dauerhafte politische Lösung des Konflikts. Im Februar 2023 legte die Regierung einen umfangreichen Wiederaufbauplan für die kommenden fünf Jahre vor.
Der Konflikt in der nordäthiopischen Region Tigray wirkt sich gravierend auf den Staatshaushalt und die gesamtwirtschaftliche Lage aus. Die humanitäre Lage hat sich massiv verschlechtert. Nach UN-Schätzungen sind mehr als 28 Millionen Menschen in Äthiopien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zwar sind rund 2,6 Millionen Binnenvertriebene laut UNHCR (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) inzwischen wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Doch mehr als 2,7 Millionen Menschen sind weiterhin innerhalb des Landes auf der Flucht. Darüber hinaus sind in Äthiopien fast 900.000 Geflüchtete aus anderen Ländern registriert, vor allem aus Südsudan, Somalia und Eritrea. Die Ernährungslage ist in einigen Landesteilen dramatisch schlecht.
Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) nimmt Äthiopien Rang 175 der 191 gelisteten Staaten ein.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Äthiopien
Aktuell sind aufgrund des Konflikts alle entwicklungspolitischen Vorhaben in Tigray unterbrochen sowie Aktivitäten in den angrenzenden Regionen Afar und Amhara verzögert.
In den anderen Landesteilen wird die Entwicklungszusammenarbeit angesichts der akuten Herausforderungen fortgeführt. Dabei stimmt sich das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) im Einklang mit der EU eng mit anderen Gebern ab. Es werden vor allem Maßnahmen zur Ernährungssicherung, zur Steigerung der Resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und zur sozialen Sicherung ausgebaut, die der Bevölkerung direkt zugutekommen. Ein weiterer Schwerpunkt bleibt die Verbesserung der Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Perspektiven für Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden (Ernährungssicherung, Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung, Berufsbildung).
Die deutsch-äthiopische Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
- Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Weitere Arbeitsbereiche
Über die Kernthemen hinaus engagiert sich Deutschland in Äthiopien für die Bewahrung der Umwelt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
Zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie unterstützt das BMZ die äthiopische Regierung bei der Umsetzung ihres Corona-Reaktionsplans und fördert Maßnahmen in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Ziel ist unter anderem, die Pandemiefolgen für die Wirtschaft zu lindern, zum Beispiel durch Unterstützung des Textilsektors.
SDG-Trends für Äthiopien
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar