Rangerinnen im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist

Zusammenarbeit konkret KAZA: Naturschutz über alle Grenzen hinweg

Im südlichen Afrika ist eines der größten Naturschutzgebiete der Welt entstanden. 36 einzelne Schutzgebiete und Nationalparks in Angola, Sambia, Simbabwe, Botsuana und Namibia wurden zur Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA TFCA) verbunden.

Siehe auch
A journey through KAZA

A journey through KAZA

Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area

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Mit rund 520.000 Quadratkilometern ist das Schutzgebiet größer als Spanien (506.000 Quadratkilometer). Seine Hauptaufgabe ist neben dem Erhalt der Biodiversität die nachhaltige Entwicklung des Tourismus und der Wirtschaft in den beteiligten Staaten.

Im August 2011 unterzeichneten die Staatschefs der fünf Länder einen entsprechenden Vertrag. Der offizielle Startschuss für das ehrgeizige Projekt erfolgte im März 2012. Dass die Regierungen der KAZA-Länder konstruktiv zusammenarbeiten, ist keine Selbstverständlichkeit: In der Vergangenheit waren sie mehrfach untereinander in kriegerische Auseinandersetzungen und diplomatische Streitigkeiten verwickelt.

Die KfW Entwicklungsbank begleitet den Aufbau von KAZA im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als größter Geldgeber mit 40 Millionen Euro. Sie kooperiert dabei eng mit anderen staatlichen Unterstützern wie den USA, der EU, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz sowie mit der Globalen Umweltfazilität (GEF) und Nichtregierungsorganisationen wie dem World Wide Fund For Nature (WWF), der Peace Parks Foundation und weiteren.

Bei der Tourismusentwicklung wird KZA seit einigen Jahren auch durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des BMZ unterstützt.

Die Viktoriafälle bei Livingstone in Sambia

Die Viktoriafälle bei Livingstone in Sambia

Die Viktoriafälle bei Livingstone in Sambia


Vom Wilderer zum Wildhüter

Ranger im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist

Ranger im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist

Ranger im namibischen Khaudum-Nationalpark, der Teil des grenzübergreifenden KAZA-Projekts ist

Ein Ansatzpunkt des KAZA-Projekts ist die Einrichtung von Gemeindeschutzgebieten. Dafür werden Landflächen vom Zentralstaat an eine Gemeinde überschrieben. Diese kann sie dann wirtschaftlich nutzen – ist aber auch für den Naturschutz verantwortlich. So kann die Gemeinde zum Beispiel ein Grundstück an einen Lodge-Betreiber verpachten. Dieser schafft Arbeitsplätze und bezieht Lebensmittel von örtlichen Bauern, sorgt also für Einkommenszuwächse bei der lokalen Bevölkerung. Die Lodge-Gäste kommen in erster Linie wegen der Tierwelt. Dadurch wird es attraktiver, die Tiere zu schützen, als sie zu jagen. Vor diesem Hintergrund fördert die KfW Entwicklungsbank auch die „Umschulung“ ehemaliger Wilderer zu Wildhütern.

Projektdaten

Projektlaufzeit: 2010 bis 2024

Finanzvolumen: 40 Millionen Euro

Stand: 25.05.2022