Welt-Tuberkulose-Tag Minister Müller: „Alle 22 Sekunden stirbt ein Mensch an Tuberkulose“

24. März 2021 | Berlin – An Tuberkulose sterben immer noch 1,4 Millionen Menschen, die meisten davon in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Corona-Krise hat jetzt zu einem starken Rückschlag bei der Behandlung von Erkrankten geführt: 1,4 Millionen Tuberkulose-Erkrankte können weltweit durch Corona weniger behandelt werden.

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des für Tuberkulose verantwortlichen Mycobacterium tuberculosis.

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des für Tuberkulose verantwortlichen Mycobacterium tuberculosis.

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des für Tuberkulose verantwortlichen Mycobacterium tuberculosis.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller zum heutigen Welt-Tuberkulose-Tag: „Alle 22 Sekunden stirbt ein Mensch an Tuberkulose. Weltweit erkranken jedes Jahr etwa zehn Millionen Menschen – davon 95 Prozent in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das können und müssen wir vermeiden, denn die Lungenkrankheit ist mit Hilfe von Antibiotika heilbar. Aber die Corona-Krise führt zu großen Rückschritten bei der Ausrottung. Medizinisches Personal, Arzneimittel stehen nicht mehr zur Verfügung. Fast zwei Drittel der Tuberkulose-Programme sind unterbrochen. Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet so für das vergangene Jahr bis zu 400.000 zusätzliche Todesfälle weltweit, davon viele Kinder.

Wir dürfen nicht locker lassen im Kampf gegen die Tuberkulose. Deutschland verstärkt daher sein Engagement für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM). Als viertgrößter Geber des GFATM stellt Deutschland in diesem Jahr zusätzlich 140 Millionen Euro bereit, um Gesundheitsprogramme aufrechtzuerhalten.“

  • Das Bundesentwicklungsministerium fördert die weltweite Bekämpfung von Tuberkulose, HIV/Aids und Malaria durch die Stärkung von Gesundheitssystemen und über den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM).
  • Deutschland hat bereits im vergangenen Jahr 150 Millionen Euro für den GFATM bereitgestellt für die Bekämpfung der weiteren gesundheitlichen Folgen der Coronakrise wie Tuberkulose. Mit diesen Mitteln hilft der GFATM über 100 Entwicklungs- und Schwellenländer. So werden Tuberkulose-Tests geliefert, Beratungen für Betroffene durchgeführt und Gesundheitspersonal mit Schutzausrüstung ausgestattet.
  • Zu den am meisten gefährdeten Personen gehören Frauen, Kinder, Flüchtlinge und Menschen mit Vorerkrankungen. In Teilen des südlichen Afrikas ist jeder zweite mit HIV infizierte Mensch auch mit Tuberkulose infiziert.
  • Tuberkulose kann mit Hilfe von Antibiotika geheilt sowie mit Therapien und Impfungen vorgebeugt werden.