Westafrika Staatssekretärin Bärbel Kofler besucht Niger

Pressemitteilung vom 5. Juni 2022 | Berlin/Niamey – Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Bärbel Kofler, bricht heute zu einer viertägigen Reise nach Niger auf. Sie wird dort der Regierung des westafrikanischen Landes weitere Unterstützung Deutschlands zusichern und mit den Partnern vor Ort über die künftige Ausgestaltung der Entwicklungszusammenarbeit sprechen.

Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Staatssekretärin Bärbel Kofler: „Niger ist als politisch stabiles und demokratisch regiertes Land Hoffnungsträger in der von vielen Krisen betroffenen Region Sahel. Es war wichtig, dass Bundeskanzler Scholz bei seinem Besuch in Niger am 23. Mai 2022 die Bedeutung von militärischer Unterstützung zur Stärkung der Sicherheit für das Land und die Region hervorgehoben hat. Zugleich ist deutlich geworden, dass umfassende menschliche Sicherheit ebenso ein starkes ziviles Engagement erfordert. Dabei kommt der Entwicklungspolitik eine entscheidende Rolle zu. Sie verfügt über die geeigneten Wege und Instrumente, langfristig Krisenursachen zu bekämpfen und Entwicklungsperspektiven zu stärken, etwa durch Ernährungssicherheit oder soziale Sicherheit. Wie dies künftig gelingen kann, steht im Zentrum meiner Reise und wird in den daran anschließenden deutsch-nigrischen Regierungskonsultationen vertieft diskutiert werden.“

Historisches Gebäude in Zinder, Niger
Niger ist gemäß dem Human Development Index der Vereinten Nationen (HDI) das ärmste Land der Welt. Mehr als 40 Prozent der rasant wachsenden Bevölkerung leben in Armut. Überdies leidet das westafrikanische Land zurzeit besonders unter der sich verschlechternden Sicherheits- und Ernährungslage in der Region. Es droht eine verheerende Hungersnot, deren Ursachen vor allem im Klimawandel, im demographischen Druck und einer Überweidung der Agrarflächen liegen. Hinzu kommen weitere Krisen, die das Leben vor Ort massiv belasten, vor allem die durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Importengpässe bei Nahrungsmitteln. Dringend benötigte Getreideimporte bleiben aus, was die Preise für Lebensmittel in die Höhe treibt. Zudem ist die Sicherheitslage vielerorts prekär und hat sich nach den Putschen in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso weiter verschlechtert.

Logo der Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik, vier Hände in unterschiedlichen Rot- und Orangetönen übereinander
Kofler: „Die deutsche staatliche Entwicklungspolitik unterstützt die nigrische Bevölkerung und die Regierung in dieser schwierigen Situation. Sie versteht sich dabei auch und gerade als verlässliche Partnerin Nigers und Unterstützerin seiner Rolle als Stabilitätsanker. Einer unserer Schwerpunkte ist die feministische Entwicklungspolitik. Dabei ist uns vor allem die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Frauen und Mädchen wichtig, etwa bei der Mutter-Kind-Gesundheit wie der Behandlung von Geburtsfisteln. Zu diesen und weiteren Themen der Gesundheitsversorgung werde ich mich mit dem nigrischen Gesundheitsminister vor Ort austauschen.“

Auf dem Besuchsprogramm der Parlamentarischen Staatssekretärin stehen darüber hinaus zahlreiche weitere Begegnungen mit hochrangigen Regierungsvertreterinnen und -vertretern, Projektpartnern und internationalen Organisationen. Bärbel Kofler wird sich ein Bild machen von den Herausforderungen, vor denen das Land steht, zugleich aber auch die erzielten Erfolge der deutsch-nigrischen Zusammenarbeit in Augenschein nehmen. Deutschland ist seit langem einer der wichtigsten Partner Nigers. 2021 erfolgte eine Zusage für zwei Jahre in Höhe von 120 Millionen Euro. Hinzu kommt die Unterstützung über BMZ-finanzierte multilaterale und regionale Programme, untere anderem über UNICEF, das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen und die Weltbank. Das BMZ engagiert sich in den Bereichen Dezentralisierung, (Mädchen-)Bildung, klimaresiliente Landwirtschaft und Ernährung sowie reproduktive Gesundheit und gute Regierungsführung.