Mais in einer Schale

Krisenreaktionsinstrument Neues Dashboard zur Koordination des weltweiten Einsatzes für Ernährungssicherheit

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Weltbank


9. November 2022 | Berlin/Washington – Das Bündnis für globale Ernährungssicherheit (Global Alliance for Food Security, GAFS), das gemeinsam von der deutschen G7-Präsidentschaft und der Weltbankgruppe ins Leben gerufen wurde, hat heute das Global Food and Nutrition Security Dashboard vorgestellt, ein Schlüsselinstrument für die rasche Reaktion auf die sich verschärfende globale Ernährungskrise.

Weizenfeld im Norden der Mongolei

Das Dashboard wurde gemeinsam mit einem breiten Kreis an Partnern entwickelt. Es stellt aktuelle Daten über das Ausmaß der weltweiten Ernährungssituation, zu aktuell laufender Unterstützung und Finanzierungsbedarfen sowie Analysen zur Ernährungssicherheit auf globaler und Länderebene zur Verfügung, um die Koordination der politischen und finanziellen Reaktion auf die Krise zu verbessern.

Das neue Instrument wird die umfangreichen, weltweit verfügbaren Informationen rund um das Thema Ernährungssicherheit an einem Ort zusammenführen, um so Transaktionskosten zu senken, die Transparenz zu erhöhen und die Auswertung zu verbessern. Zudem wird es dazu beitragen, Unterstützung zu beschleunigen, indem es konkrete Finanzierungsbedarfe und -lücken aufzeigt. Ziel ist es, eine weltweit koordinierte Reaktion auf die Ernährungskrise zu ermöglichen und gleichzeitig mittel- bis langfristige Maßnahmen zur Ernährungssicherheit zu fördern.

Marktstand in Mekelle, Äthiopien, mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, die zum Kauf angeboten werden. Im Hintergrund steht eine Waage mit zwei leeren Waagschalen.

Aktuell breitet sich die weltweite Hungerkrise aus, verschärft durch gewaltsame Konflikte, immer extremere Wetterereignisse und hohe Lebensmittelpreise. Qualitativ hochwertige Daten und deren transparente Aufbereitung haben das Potenzial, die Ernährungssicherheit zu verbessern, die globale Zusammenarbeit zu stärken und die Entwicklung effektiver nationaler Politikmaßnahmen zu ermöglichen.

„Das Dashboard und die Art wie wir es entwickelt haben, ist ein Beispiel für die Stärke und die innovative Kraft, die wir haben, wenn wir weltweit unsere Kräfte bündeln. Dies war möglich, dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen vielen Organisationen und Partnerländern sowie der Weltbank“, sagt Svenja Schulze, deutsche Entwicklungsministerin. „Die im Dashboard gut aufbereiteten Daten sind zentral für eine schnelle und koordinierte politische Reaktion, um so die Ernährungssicherheit für Länder und Menschen gewährleisten zu können. Um die Lebensmittel dorthin zu bekommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, müssen wir die notwendigen Daten dort verfügbar machen, wo sie am schnellsten und effektivsten genutzt werden können.“

Das Dashboard wird auch dazu beitragen, vorausschauende Forschung zu fördern und deren Ergebnisse breit zugänglich zu machen. Dies gilt insbesondere für Erkenntnisse in den Bereichen von Frühwarnsystemen und Bodenfruchtbarkeit, um künftig besser gegen Preis- und Versorgungsschocks bei Düngemitteln gewappnet zu sein, die Wirksamkeitsprüfung von Programmen und politischen Maßnahmen zu verbessern und nationale Agrarforschungs- und Innovationssysteme zu stärken.

„Die Welt verdient widerstandsfähige, nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme, die gut für die Menschen, den Planeten und die Wirtschaft sind“, sagt David Malpass, Präsident der Weltbankgruppe. „Wir wollen nicht nur die aktuelle Krise überwinden, sondern unsere globalen Agrar- und Ernährungssysteme auch widerstandsfähiger gegen künftige Krisen machen. Dieses Global Food and Nutrition Security Dashboard ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu besseren Agrar- und Ernährungssystemen.“