Sozialstandards und Klimapartnerschaft Entwicklungs-Staatssekretärin Kofler reist nach Bangladesch

Pressemitteilung vom 28. Oktober 2022 | Berlin – Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Dr. Bärbel Kofler, bricht heute zu einer fünftägigen Reise nach Bangladesch auf. Im Fokus der Reise steht die Textilindustrie, die dortigen Arbeitsbedingungen und Lieferketten sowie Gespräche mit der Regierung und Zivilgesellschaft zum Thema Umwelt und Klimawandel.

Menschen überqueren über eine schmale Fußgängerbrücke und per Boot einen Fluss in Bangladesch.

Vor ihrem Abflug erklärte Kofler: „Ab dem 1.1.2023 müssen Unternehmen die Verpflichtungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes einhalten. Ich reise nach Bangladesch, um mich zu informieren, wie weit die Produzenten, Exporteure und Marken darauf vorbereitet sind. Seit dem Einsturz der Textilfabrik in Rana Plaza vor fast zehn Jahren ist viel geschehen. Aber wir können noch nicht zufrieden sein: Der Mindestlohn von umgerechnet circa 81 Euro im Monat reicht in Bangladesch nicht zum täglichen Leben. Hier müssen alle noch mehr tun. Aus diesem Grund werde ich während meiner Reise Textilunternehmen besuchen, mit Produzenten, Arbeiterinnen und Arbeitern, Gewerkschaften und der Regierung sprechen.“

Bangladesch ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Gleichzeitig ist es eines der Länder, die mit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.

Windräder in Südafrika

Kofler: „Bangladesch gehört zu den zehn Ländern, die weltweit am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Bis zum Jahr 2050 könnten bis zu 20 bis 30 Millionen Menschen innerhalb Bangladeschs ihre Heimat verlassen müssen, weil ihr Land überflutet wird oder ihre Böden versalzt sein werden. Wir in den Industrieländern tragen eine besondere Verantwortung. Aus diesem Grund hat Deutschland Bangladesch eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft angeboten, um gemeinsam intensiver an Lösungen zu arbeiten. Ich werde Menschen treffen, die bereits jetzt ihre Heimat verloren haben und durch die Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eine neue Existenz aufbauen konnten. Und ich werde mit der Regierung darüber sprechen, wie wir Bangladesch beim schnelleren Ausstieg aus fossilen Energieträgern unterstützen können.“

Bangladesch hat in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution unterstützt, mit der die völkerrechtswidrige Annexion von vier Gebieten im Osten und Süden der Ukraine verurteilt wurde.

Kofler: „Ich möchte dafür meine Anerkennung aussprechen, dass diese Länder trotz ihrer geographischen Lage und ihren wirtschaftlichen Herausforderungen diesen mutigen Schritt gegangen sind.“

Die Parlamentarische Staatssekretärin wird zudem hochrangige politische Gespräche führen und Repräsentant*innen von Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und der Zivilgesellschaft treffen. Anlässlich des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der deutsch-bangladeschischen Entwicklungszusammenarbeit wird Frau Dr. Kofler eine Grundsatzrede zur Klima- und Entwicklungszusammenarbeit, Transformation der Wirtschaft und arbeitsrechtlichen Standards halten. Dies ist der zweite Besuch der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Kofler in Bangladesch.

Die Zusammenarbeit zwischen Bangladesch und Deutschland ist besonders ausgeprägt in Bereichen der Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit. Mit einer Einwohnerzahl von rund 168 Millionen Menschen weist Bangladesch weltweit die höchste Bevölkerungsdichte eines Flächenstaates auf. Deutschland steht bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels an der Seite von Bangladesch und unterstützt die Transformation im Textilsektor.