Kaieteur-Wasserfälle in Guyana
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Verlässlicher Partner bei weltweitem Naturschutz Deutschland steigert seine internationale Finanzierung für biologische Vielfalt bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr
Pressemitteilung vom 21. September 2022 | Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz hat gestern Abend in New York angekündigt, dass Deutschland ab 2025 jährlich 1,5 Milliarden Euro für den internationalen Biodiversitätsschutz bereitstellt. Das ist eine Verdopplung gegenüber den rund 750 Millionen Euro, die in den Jahren 2017 bis 2021 im Durchschnitt investiert wurden.
Die Mittel sind Teil der Erhöhung des Budgets für den internationalen Klimaschutz auf mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr bis spätestens 2025. Damit sendet die Bundesregierung ein wichtiges Signal zum Schutz von Wäldern und anderen gefährdeten Ökosystemen weltweit und für ein ambitioniertes Ergebnis der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in Montreal.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wenn wir die weltweite Zerstörung von Lebensräumen und die Ausrottung der Arten nicht stoppen, dann zerstören wir auch unsere eigenen Lebensgrundlagen. Die heute von Bundeskanzler Scholz verkündete Erhöhung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung ist daher ein wichtiger und notwendiger Meilenstein. Dies gibt mir als deutsche Verhandlungsführerin bei der Weltnaturkonferenz im Dezember den nötigen Rückenwind für eine ambitionierte globale Vereinbarung, mit der wir die Naturzerstörung stoppen können. Unsere Investitionen in den weltweiten Biodiversitätserhalt werden dazu beitragen, dass diese Vereinbarung auch tatsächlich umgesetzt wird. Die Finanzierung bis 2025 auf 1,5 Milliarden Euro jährlich zu steigern, ist damit auch eine Investition in die Zukunft: Partnerländer können auch weiterhin darauf zählen, dass die Bundesregierung sie bei ihren Anstrengungen für integrierten Klima- und Biodiversitätsschutz unterstützt.“
Wenn es gelingt, die Natur zu schützen und zerstörte Ökosysteme wiederherzustellen, dann ist das auch ein gutes Rezept im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr globale Ernährungssicherheit. Mir ist wichtig, dass die lokale Bevölkerung, besonders die Indigenen mit ihrem großen Erfahrungsschatz, bei der Umsetzung eine zentrale Rolle spielen und ihre Rechte geachtet werden.“
Von den Auswirkungen der Klimakrise und des Biodiversitätsverlusts sind die ärmsten Menschen und Länder am stärksten betroffen. Biologische Vielfalt ist dabei nicht nur für den Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch für die Welternährung entscheidend. Daher helfen die meisten Biodiversitätsprojekte, die die Bundesregierung unterstützt, zugleich im Kampf gegen den Klimawandel und viele auch bei der Ernährungssicherung.
Bei der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in Montreal soll eine globale Vereinbarung zum weltweiten Schutz der Natur und zur Renaturierung von Ökosystemen beschlossen werden. Deutschland und die Europäische Union setzen sich wie viele andere Staaten dafür ein, auch die weltweite Finanzierung des Naturschutzes nachhaltig zu verbessern. Dazu ist es nötig, Finanzflüsse an Biodiversitätszielen auszurichten, also zum Beispiel Subventionen abzubauen, die die Natur schädigen, und mehr staatliche und private Mittel in den Naturschutz zu investieren. Bundesumweltministerin Lemke und Bundesentwicklungsministerin Schulze unterstützen daher auch den 10-Punkte-Plan für Biodiversitätsfinanzierung, der gestern in New York vorgestellt wurde. Darin rufen die Unterstützer*innen weitere Staaten, den Privatsektor und internationale Finanzinstitutionen dazu auf, durch zehn Maßnahmen die Biodiversitätsfinanzierung zu verbessern.
Die Ankündigung durch Bundeskanzler Olaf Scholz erfolgte im Rahmen der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen bei der Veranstaltung „Countdown to CBD COP15 (Convention on Biological Diversity - Conference of the Parties): Landmark Leaders Event for a Nature Positive World“. Das Bundesumweltministerium war Co-Gastgeber.