Hintergrund Soziale Sicherungssysteme

Schutz gegen individuelle und kollektive Risiken

Zur sozialen Sicherung gehören alle Sozialversicherungen sowie beitragsfreie Geld- oder Sachleistungen, die vor Armut und individuellen Risiken im Lebenslauf (zum Beispiel Krankheit, Arbeitslosigkeit, Mutterschutz, Alterssicherung, Arbeitsunfähigkeit, Armut in der Kindheit) schützen.

Soziale Sicherungssysteme sind eines der erfolgreichsten Mittel zur Bekämpfung von Armut und Hunger. Denn bestehende Sicherungsnetze verringern die Zahl der Menschen, die weltweit in extremer Armut leben um rund ein Drittel. Stabile Systeme zur sozialen Sicherung machen Länder zudem weniger anfällig für Gewalt, Unruhen und Kriege.

Anpassungsfähige soziale Sicherungssysteme können auch kollektive Risken wie Natur- und Klimakatastrophen, Pandemien oder Wirtschaftskrisen, die breite Bevölkerungsgruppen betreffen, abdecken. Dadurch helfen sie Menschen, Krisen zu überstehen und schaffen so eine widerstandsfähige Gesellschaft.

Förderung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung

Soziale Sicherungssysteme stärken soziale Gerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie verbessern den Zugang zu Bildung und Gesundheit für Mädchen und können die Selbstbestimmung beziehungsweise Mitbestimmung von Frauen in der Familie und Gesellschaft stärken.

Soziale Sicherung ermöglicht darüber hinaus gesamtwirtschaftliches Wachstum. Jeder Betrag, der in sie investiert wird, generiert zusätzliche wirtschaftliche Aktivität, vor allem in der lokalen Wirtschaft.

Ohne soziale Sicherung wird im Katastrophenfall die gesamte Gesellschaft geschwächt: Die Armut wächst, bestehende Ungleichheiten vertiefen sich, die Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen sinkt und der Bedarf an humanitärer Hilfe steigt (Externer Link).

Aktuell ist die soziale Sicherung für die ärmsten Länder der Welt schwer finanzierbar: Sie müssten jährlich 78 Milliarden US-Dollar (Externer Link)zusätzlich investieren, um ein Mindestmaß an Absicherung für ihre Bevölkerung bereitzustellen. Diesen Betrag können sie nicht alleine aufbringen.