Hygieneunterricht in einer Schule im Rahmen des GIZ-Programms "Fit for School" in Südostasien

Sondermittel Impfstofflogistik Afrika und Asien: Hygienemaßnahmen, Aufklärung, Impfangebote

In der Anfangszeit der Covid-19-Pandemie schienen viele Länder in Asien besser gegen das Virus gerüstet als zum Beispiel Europa. Das lag auch an der größeren Bereitschaft der Bevölkerung, einfache Sofortmaßnahmen wie das Maskentragen und andere Hygieneempfehlungen strikter umzusetzen. Doch mit Bereitschaft allein lässt sich keine Pandemie stoppen – viele Menschen in Asien sahen sich mit einem Alltagsproblem konfrontiert: Sie konnten sich noch nicht einmal die Hände waschen, weil es bei ihnen gar keine Waschgelegenheiten und auch kein sauberes Wasser gibt.

Siehe auch
Zentrale Kläranlage für Gaza-Stadt

Vor allem in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen kostet diese mangelhafte Versorgung nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch ohne Pandemie jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschenleben.

Weltweit haben 3,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu geeigneten Sanitäreinrichtungen, darunter auch etwa 540 Millionen Schülerinnen und Schüler. In Indonesien, Laos und auf den Philippinen – alles Länder mit mittlerem Einkommen – gibt es in vielen Schulen weder Waschräume noch sauberes Wasser. Bisweilen mangelt es an den finanziellen Mitteln, um Sanitäreinrichtungen zu bauen, zu betreiben, zu renovieren oder instand zu halten. Häufig fehlt aber auch das Wissen darüber, wie wichtig Hygiene ist und wie Infektionsschutz in Schulen umgesetzt werden kann – insbesondere in Anbetracht einer globalen Pandemie.


Hygienemaßnahmen müssen Teil des Schulalltags sein

In einer Schule in Malawi lernen die Kinder, wie sie einer Corona-Infektion vorbeugen können.

In einer Schule in Malawi lernen die Kinder, wie sie einer Corona-Infektion vorbeugen können.

In einer Schule in Malawi lernen die Kinder, wie sie einer Corona-Infektion vorbeugen können.

Seit vielen Jahren unterstützt das „Fit for School“-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das von der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) umgesetzt wird, Bildungsministerien bei der Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung in Schulen. Es geht auch darum, hygienebezogene Verhaltensweisen wie Händewaschen oder Zähneputzen im Alltag der Schülerinnen und Schülern zu verankern und über sie in die Familien zu tragen. Neben Südostasien ist das Programm auch in einigen Ländern Afrikas tätig, darunter Malawi, Südsudan und Sambia.

In Malawi wurde als Teil der Last-Mile-Initiative ein Online-Kurs zu Infektionsprävention und -kontrolle in Schulen entwickelt. Internationale Kooperationspartner waren die Hygiene and Behaviour Change Coalition (HBCC) (Externer Link) und das Stockholm International Water Institute (SIWI) (Externer Link). Über den Kurs gelingt es, in großem Maßstab das Schulpersonal mit einheitlichen Informationen auf möglichst effiziente Weise zu erreichen.

Aufklärung gegen Fehlinformationen

Schulen eignen sich auch, um für eine Impfung gegen das Corona-Virus zu werben und über eventuelle Fehlinformationen aufzuklären. In Indonesien und auf den Philippinen hat das Programm „Fit for School“ Aufklärungskampagnen in sozialen Medien gestartet und Videos produziert, die über die Kanäle der Bildungsministerien verbreitet werden.

Auch Mitglieder eines philippinischen Jugendnetzwerkes verbreiteten Social-Media-Inhalte, durch die sie Gleichaltrige über einfache Hygienemaßnahmen und die Bedeutung der Covid-19-Impfung informierten.

Im südlichen und östlichen Afrika werden soziale Medien ebenfalls zur Aufklärung genutzt. In Zusammenarbeit mit der Organisation Viva con Agua läuft die Kampagne „Waterproof – Dance4WASH“ (Externer Link): Mit Tanz, Songs, Wandgemälden und Comics verbreitet die Kampagne zusammen mit prominenten Influencerinnen und Influencern sowie Musikschaffenden und Tänzerinnen und Tänzern altersgerechte Botschaften rund um Hygiene, Händewaschen und Impfungen. In Malawi, Mosambik, Südafrika, Sambia, Tansania, Ruanda und Uganda wurden schon mehr als 500.000 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren durch die Kampagne erreicht.

Mobile Teams impfen auch in abgelegenen Gebieten

Eine besondere Stärke der Last-Mile-Initiative ist, dass sie darauf ausgerichtet ist, Impfstoffe auch in abgelegenen Orten zu verteilen – zum Beispiel in Laos. Dort ist die Corona-Impfrate zwar beständig angestiegen. Doch in ländlichen und schwer zugänglichen Gebieten konnte nicht ausreichend geimpft werden.

Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Save the Children (Externer Link) und Plan International Laos (Externer Link) hat die GIZ mobile Impfservices eingerichtet und in drei Provinzen fast 61.000 Impfdosen verabreicht. Für 30 Prozent der erreichten Personen war die Impfung Teil der Grundimmunisierung gegen Covid-19, 70 Prozent erhielten eine Auffrischungsimpfung, um ihren Immunschutz zu stärken.

Stand: 17.10.2023