Einsatz der "Schnell einsetzbaren Expertengruppe Gesundheit" (SEEG ) in Sri Lanka 2018: Training an einer Sterilwerkbank

Vernachlässigte Tropenkrankheiten Zugang zu Gesundheitsprodukten verbessern

Rund 1,7 Milliarden Menschen sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) dem Risiko ausgesetzt, sich mit einer sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheit (Neglected Tropical Disease, NTD) zu infizieren. Doch bislang erforschen nur wenige private Pharmaunternehmen diese Krankheiten. Die Bundesregierung fördert die Entwicklung neuer Medizinprodukte zur Behandlung und Vorbeugung von NTDs und stellt sicher, dass sie auch in abgelegenen Regionen verfügbar sind.

Nichtgewinnorientierte Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) haben sich als erfolgreiches Modell zur Erforschung neuer Medizinprodukte im Bereich der vernachlässigten Tropenkrankheiten erwiesen: Öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure arbeiten zusammen, um wirksame Präventionsmaßnahmen, Therapien und Diagnosemethoden zu entwickeln. Mehrere solcher PDPs werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Da das BMBF nur Forschungsaktivitäten finanziert, hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) ein Programm aufgelegt, um die marktreifen Produkte für die betroffenen Zielgruppen auch verfügbar zu machen. Das PDP-ACCESS-Programm ermöglicht eine Anschlussfinanzierung der Produktentwicklungspartnerschaften durch die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

In einer ersten Phase (2023 bis 2027) konzentriert sich das Programm auf Produkte, deren Entwicklung vom BMBF mitfinanziert wurde. Ziel ist, dass Medikamente gegen die viszerale Leishmaniose, die Chagas-Krankheit, die Schlafkrankheit und die Flussblindheit Erkrankte in Ostafrika, Südamerika und Indien erreichen.

In einer zweiten Phase (2025 bis 2028) wird das Programm um neu entwickelte Antibiotika gegen Sepsis, insbesondere bei Neugeborenen, und Gonorrhoe erweitert, die die Versorgung in Südostasien, Indien und Südafrika verbessern sollen.

Im Rahmen von PDP-ACCESS unterstützt das BMZ unter anderem die lokale Produktion und Logistik, die Fortbildung des medizinischen Personals und die Ausarbeitung von Behandlungsempfehlungen, die temporäre Finanzierung der Medikamente und die internationale und nationale Zulassung der neu entwickelten Produkte.


Stand: 19.06.2025