Windturbinen in Rio do Fogo, Brasilien
Urheberrecht© Patrik Tschudin, via flickr, CC BY 2.0
Erneuerbare Energien Eine Erfolgsgeschichte
Als vor mehr als 20 Jahren die „Renewables Conference“ in Bonn stattfand, konnte man den Siegeszug der erneuerbaren Energien höchstens erahnen. Inzwischen sind Solar- und Windenergie preislich mit fossilen Energieträgern konkurrenzfähig und auf den Weltmärkten fest etabliert. Jedes Jahr wächst ihr Anteil weiter. Die Internationale Energie Agentur (IEA) vermeldet einen Rekord nach dem anderen. Im Jahr 2023 kamen 560 Gigawatt (GW) hinzu, im Jahr 2024 waren es 585 GW. Neue Stromerzeugungskapazitäten entstanden zu mehr als 90 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Für die kommenden Jahre sehen die Prognosen eine ähnlich stürmische Entwicklung vorher: Schon Ende 2025 wird nach Berechnungen der Internationalen Energie Agentur (IEA) weltweit mehr Strom aus regenerativen Energien als aus Kohle erzeugt. Ende 2026 wird Strom aus Solar- und Windenergie Elektrizität aus Atomkraft überholen. Die erneuerbaren Energien, neben Sonnen- und Windenergie betrifft das auch Wasserkraft, Geothermie und Biomasse, sind damit das Herzstück der globalen Energiewende und der Bemühungen um Klimaschutz.
Doch die Geschwindigkeit des Umbaus genügt nicht, um eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen. Dieses Ziel hatten sich die Staaten 2023 auf der Welt-Klimakonferenz gesetzt, um dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens einen entscheidenden Schritt näherzukommen. Dafür müssen zwischen 2024 und 2030 pro Jahr mehr als 1.000 GW pro Jahr an Kapazitäten aus erneuerbaren Energien hinzukommen. Das entspricht mehr als dem 15‑fachen der aktuell in Deutschland installierten Windenergieleistung an Land. Weltweit liegt die Zahl derzeit bei etwas mehr als der Hälfte. Deshalb muss der Ausbau – trotz bereits erzielter Fortschritte – rasch weiter voranschreiten.
Dafür setzt sich das BMZ ein und arbeitet intensiv an dieser Transformation mit seinen Partnerländern. Das Potenzial für erneuerbare Energien ist gerade in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern sehr hoch. Das gilt auch für Afrika, das schon allein wegen seiner intensiven Sonneneinstrahlung einen großen Beitrag zur globalen Energiewende leisten könnte. Allerdings bestehen dafür diverse Hürden, wie geringe Investitionen, fehlende politische Rahmenbedingungen, schwache Stromnetzen und fehlende Energiespeicher.
Vor diesem Hintergrund unterstützt das BMZ den Einsatz von Erneuerbaren auf allen Ebenen: netzgebunden, über Inselnetze oder über dezentrale Lösungen. Zudem berät Deutschland Ministerien und Regulierungsbehörden in den Partnerländern zu Themen wie Netzeinspeisung von erneuerbaren Energien, Netzentgelten und zur Gestaltung von Strommärkten. Bei der Finanzierung geht es neben Zuschüssen und Darlehen auch um den Aufbau von Fonds und immer häufiger um die Einbeziehung der Privatwirtschaft. Denn der Finanzierungsbedarf für die globale Energiewende ist enorm – allein in Afrika müssten 200 Milliarden Dollar jährlich investiert werden – das ist allein mit staatlichen Mitteln nicht zu schaffen.