Stromzähler
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Energieeffizienz
Energie besser nutzen – großes Potenzial
Die Internationale Energie Agentur (IEA) spricht im Zusammenhang mit Energieeffizienz von der wichtigsten Energiequelle überhaupt („the world's first fuel“). Sie hat viele Vorteile und ein riesiges Potenzial.
So senkt der effiziente Einsatz von Energie Betriebskosten und steigert die Gewinnmargen für Betriebe. Das macht Energieeffizienz für die Privatwirtschaft interessant. Nach IEA-Berechnungen könnte sie 70 Prozent der Ölnachfrage und 50 Prozent der Gasnachfrage bis 2030 ersetzen, die nötig sind, um bis zur Mitte des Jahrhunderts „Netto-Null“ bei den Emissionen zu erreichen. Eine höhere Energieeffizienz könnte auch mehr als ein Drittel der Emissionssenkungen abdecken, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Zudem stärkt sie Energiesicherheit, verbessert den Zugang zu Energie und kann dabei helfen, Luftverschmutzung einzudämmen. Aus all diesen Gründen sollte die effiziente Nutzung von Energie als Priorität behandelt werden.
Um diese Entwicklung zu beschleunigen, fasste die Staatengemeinschaft bei der COP28 in Dubai einen wegweisenden Beschluss: Demnach soll sich die Energieeffizienz bis 2030 doppelt so schnell verbessern wie bisher. Doch in den letzten Jahren stieg die Energieeffizienz nur geringfügig. Fast die Hälfte aller Neubauten weltweit werden weiterhin ohne Effizienzstandards errichtet und drei von fünf Industriemaschinen erfüllen lediglich die niedrigsten Effizienzstandards.
Dabei gibt es in vielen Bereichen Möglichkeiten, Energie klüger zu nutzen und nicht alle brauchen technische Neuerungen. Manchmal genügt ein anderes Verhalten der Verbraucher, wie das Abschalten der Standby-Funktion bei elektrischen Geräten. Noch mehr Effizienz lässt sich auch durch Energiespargeräte, verbrauchsärmere Fahrzeuge und die Optimierung industrieller Prozesse erreichen. Das gilt besonders für ärmere Länder, die bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung von Anfang an auf mehr Energieeffizienz setzen können.
Bei der Umsetzung gibt es große Herausforderungen: Mangelnde finanzielle Mittel, unzureichende Infrastruktur, etwa bei Stromleitungen, und fehlendes Know-how sind einige der Hindernisse, die einer höherer Energieeffizienz in Entwicklungs- und Schwellenländern im Wege stehen. Das BMZ setzt deshalb bei seiner Unterstützung für Partnerländer unter anderem auf Beratung für neue Gesetze und Standards, auf Investitionen in energieeffiziente Netze und auf Programme für mehr Energieeffizienz im Privatsektor.