Indigene Völker

Das Wort „indigen“ geht auf die lateinische Sprache zurück und bedeutet fachsprachlich „in einem bestimmten Gebiet geboren“ oder „in einem bestimmten Gebiet beheimatet“. Für den zusammengesetzten Begriff „indigene Völker“ gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Die Vereinten Nationen haben Kriterien formuliert, die sich insbesondere auf die Selbstidentifikation beziehen. Demnach sind indigene Völker

  • Nachfahren der Erstbewohnerinnen und -bewohner eines Gebietes, auch „autochthone Völker“ genannt;
  • Völker, die eine kulturelle Besonderheit bewahren wollen, die sich von der nationalen Gesellschaft unterscheidet;
  • Völker, die sich selbst als eigene, indigene und somit abgegrenzte Gruppe in der Gesellschaft identifizieren;
  • Völker, die die Erfahrung von Unterdrückung, Diskriminierung, Marginalisierung und Enteignung bis hin zur Ausrottung gemacht haben.

In etwa 90 Staaten der Welt leben rund 5.000 indigene Völker, denen insgesamt mehr als 476 Millionen Menschen angehören. Trotz international verbriefter kollektiver Rechte werden indigene Völker in den meisten Staaten vom politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben weitgehend ausgeschlossen.

Informationen über das deutsche Engagement für die Rechte indigener Völker finden Sie hier.