Vielfalt im BMZ Interview mit Dr. Marc Schattenmann
Wie erleben Sie die Vielfalt und Toleranz im BMZ-Alltag?
Wir sind bereits ein Haus mit ganz verschiedenen, bunten Lebensläufen und spannenden Karrierepfaden. Aber es ist unser ausdrückliches Ziel, die Vielfalt in der Belegschaft weiter zu erhöhen. Eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Diskriminierungen aller Art ist für uns selbstverständlich. In manchen Kategorien von Vielfalt stehen wir zumindest im Vergleich der Bundesministerien schon sehr gut da, zum Beispiel bei der Gleichstellung der Geschlechter. In anderen Bereichen, beispielsweise bei der herkunftsbezogenen Vielfalt, müssen und wollen wir noch besser werden. Wichtig und hilfreich für mich ist der Austausch mit Kolleg*innen, insbesondere mit der Beschäftigtengruppe „Queer BMZ“ und der „Antirassismus-Initiative im BMZ“. Aber auch der Austausch im Ressortkreis trägt dazu bei, voneinander zu lernen und bereits existierende, gute Beispiele zur Förderung der Diversität aufzugreifen oder weiter auszubauen.
Was tut das BMZ konkret zur Diversitätsförderung?
Uns ist es wichtig, dass wir die Werte und Überzeugungen, für die wir als BMZ in unserer politischen Arbeit eintreten, auch intern leben. Deswegen steigern wir unser Engagement, um Diversität zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Zum Beispiel nimmt das BMZ an dem Programm „Vielfalt im Amt“ der Deutschlandstiftung Integration teil. Durch das Programm bekommen Menschen mit Migrationsgeschichte die Möglichkeit, über mehrere Monate im BMZ zu hospitieren. Damit möchten wir erreichen, dass sich mehr Menschen mit unterschiedlicher Biographie für eine Arbeit im BMZ interessieren. Gleichzeitig können wir von den Erfahrungen und Beobachtungen dieser Menschen profitieren und uns bewusst machen, wie wir noch besser werden können. Dennoch sind auch wir nicht davor gefeit, dass Diskriminierungen vorkommen. Daher haben wir zum Beispiel unsere Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gestärkt und führen als präventive Maßnahme Fortbildungen zu unbewussten Vorurteilen („unconscious bias“) durch.
Welche „Baustellen“ liegen noch vor Ihnen?
Mit Vielfalt ist man nie „fertig“, es wird da immer „Baustellen“ geben, auch im positiven Sinne. Einen Hebel bietet die Personalrekrutierung: Gerade angesichts der zunehmenden Vielfalt unserer Gesellschaft ist es sehr wichtig, dass sich diese auch in der Belegschaft des BMZ widerspiegelt. Daher ist es unser Anspruch, unsere Auswahlverfahren diskriminierungssensibel auszurichten. Das allein wird aber nicht ausreichen. Wir werden uns noch mehr anstrengen müssen, um Menschen zu erreichen, die sich aufgrund noch fehlender Rollenvorbilder aus ihrem persönlichen Umfeld eine Bundesbehörde wie das BMZ als Arbeitgeber gar nicht vorstellen können. Wir brauchen gute Arbeitskräfte, aus allen Schichten unserer Gesellschaft. Eine hohe Vielfalt innerhalb der Belegschaft ist der beste Garant dafür, dass wir möglichst alle Potenziale nutzen.
Wenn es uns gelingt, unser Arbeitsumfeld so zu gestalten und unsere Hauskultur so zu leben, dass sich Mitarbeiter*innen unabhängig einer Gruppenzugehörigkeit oder äußerer Merkmale wertgeschätzt und fair behandelt fühlen, ist ein wichtiges Ziel des BMZ erreicht.
Stand: 05.06.2024