UNIDO Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung

Logo: United Nations Industrial Development Organization (UNIDO)
Logo: United Nations Industrial Development Organization (UNIDO)

Die Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (Externer Link) (United Nations Industrial Development Organization, UNIDO) wurde 1966 gegründet. Die UNIDO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit 172 Mitgliedsstaaten (Stand: August 2023).

Die UNIDO hilft den Entwicklungsländern hauptsächlich beim Aufbau einer nachhaltigen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und umweltgerechten wirtschaftlichen Infrastruktur, vor allem im verarbeitenden Gewerbe.

Die UNIDO ist die einzige multilaterale Organisation, die das nachhaltige Entwicklungsziel (SDG) 9 der Vereinten Nationen als ihre Kernaufgabe hat: nachhaltige industrielle Entwicklung, Innovation und Infrastruktur.


Zusammenarbeit des BMZ mit der UNIDO

Cover: UNIDO – Germany Cooperation

UNIDOGermany Cooperation

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2020 | Dateigröße 1 MB, Seiten 2 Seiten

Das BMZ ist innerhalb der Bundesregierung das für die UNIDO federführende Ministerium. Aus dem BMZ wird nicht nur der jährliche deutsche Mitgliedsbeitrag an die UNIDO geleistet (rund sieben Millionen Euro pro Jahr), sondern es gibt eine langjährige Erfahrung aus projekt- und programmbezogener Zusammenarbeit mit freiwilligen Mitteln des BMZ.

Über mehrere Jahre stand die Eigenproduktion von essenziellen Medikamenten mit gesicherten Qualitätsstandards in einigen afrikanischen Ländern wie Kenia und Ghana im Vordergrund der Zusammenarbeit von BMZ und UNIDO. 2019 fand erstmals ein umfassender strategischer Dialog der Bundesregierung mit der UNIDO in Berlin statt; er wurde 2022 erneut durchgeführt.

Vereinbart und schriftlich in einer Roadmap festgehalten wurden als Schwerpunktbereiche:

  • handelsbezogene Entwicklungszusammenarbeit, mit Qualitätsstandards für Produkte der Entwicklungsländer,
  • Beschäftigung und Technologietransfer,
  • Klimaschutzmaßnahmen, einschließlich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz und
  • Nothilfeprogramme in Krisen- und Post-Krisensituationen wie Corona/Covid-19.

Beispiele für die Kooperation von UNIDO und BMZ

Das Investitions- und Technologieförderungsbüro der UNIDO in Bonn wurde 2017 gegründet (Investment and Technology Promotion Office, ITPO). Das Büro fördert den Informationsaustausch und die Kontaktanbahnung für Projekte in Entwicklungsländern mit Privatwirtschaftsbeteiligung.

Investoren und mögliche Kapitalgeber sollen für die Nachfrage aus Entwicklungsländern gewonnen werden. Für Vertreter von Entwicklungsländern werden in Deutschland Messeteilnahmen, Messebesuche und Delegationsreisen organisiert. Von 2018 bis 2022 wurden insgesamt 1.750 Unternehmen und Institutionen miteinander vernetzt; 318 Unternehmen haben von der direkten Beratung durch das ITPO-Büro profitiert. 2023 wurde eine Zweigniederlassung des ITPO-Büros in Berlin gegründet.

Zusammen mit der UNIDO soll in Äthiopien und Senegal Beschäftigung und berufliche Ausbildung insbesondere bei Klein- und Mittelunternehmen im Umfeld von Industrieparks gefördert werden.

Vor allem Frauen und Jugendliche sollen dadurch in stabile Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Einkommensverhältnisse kommen. Äthiopien und Senegal sind Haupt-Partnerländer der UNIDO in Afrika.

Die weltweit ausgerichtete und kostenlos zugängliche Datenbank der UNIDOIndustrial Analytics Platform“ (IAP) liefert zahlenmäßige und auch qualitative Informationen über den Stand und die Defizite der Industrialisierung in allen Ländern. Von hier aus werden Vergleiche zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen möglich. Die Datenbank bietet eine objektive Grundlage für die Wissenschaft und insbesondere in den Entwicklungsländern für die Konzipierung einer modernen, auf ihre Bedürfnisse angepassten Wirtschafts- und Industriepolitik.

Stand: 26.06.2023