Wirtschaftliche Situation Instabilität verhindert Entwicklung

Südsudan ist reich an natürlichen Ressourcen (Erdöl, Gold, Diamanten, Silber, verschiedene Erze, Wasserressourcen, Edelhölzer, fruchtbares Ackerland und zahlreiche Wildtierarten). Fehlende staatliche Strukturen, politische Instabilität und massive Misswirtschaft verhindern jedoch, dass sie zum Wohl der Bevölkerung genutzt werden. Ein Großteil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze und somit von weniger als umgerechnet 1,90 US-Dollar pro Tag.

Straßenzene in Dschuba, der Hauptstadt Südsudans

Straßenzene in Dschuba, der Hauptstadt Südsudans

Straßenzene in Dschuba, der Hauptstadt Südsudans

Die Wirtschaft Südsudans ist in erheblichem Maße vom Erdölsektor abhängig. Auf ihn entfallen mehr als die Hälfte des Bruttoinlandprodukts (BIP), 95 Prozent der Exporte und etwa 90 Prozent der Staatseinnahmen. Die reduzierte Ölförderung, der gesunkene Ölpreis sowie eine stark ansteigende Inflation haben die wirtschaftliche Situation im Land während des Bürgerkrieges in hohem Maße weiter verschlechtert. Das im September 2018 unterzeichnete Friedensabkommen und der Waffenstillstand erhöhten die Chancen einer wirtschaftlichen Verbesserung, auch die Ölförderung stieg zunächst wieder. Allerdings wirkt der weltweite Ölpreisverfall dieser Entwicklung wieder entgegen.

Eine nationale Privatwirtschaft konnte in dem politisch ungewissen Umfeld noch nicht aufgebaut werden. Fast alle Produkte werden über die Nachbarstaaten Uganda, Kenia und Sudan eingeführt. Durch die Jahrzehnte des Krieges und die daraus folgenden Vertreibungen sind grundlegende landwirtschaftliche Kenntnisse in der Bevölkerung verloren gegangen. Viele Ackerflächen sind nicht nutzbar, weil es immer wieder zu bewaffneten Überfällen kommt und noch zahlreiche Landminen im Boden liegen. Hinzu kommen klimabedingte Belastungen wie Dürren und Überflutungen sowie Schädlingsplagen.