Soziale Situation Schlechte Berufsaussichten für junge Menschen

Armut bleibt in Serbien ein drängendes gesellschaftliches Problem: Nach Angaben der Weltbank lebt fast ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner unterhalb der nationalen Armutsgrenze.

Nach offiziellen Angaben sind 9,1 Prozent der Bevölkerung ohne Arbeit. Die wirtschaftliche Erholung Serbiens hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass weniger Menschen auswandern und stattdessen vor Ort nach Arbeit suchen. Das durchschnittliche Netto-Einkommen liegt bei etwa 588 Euro im Monat.

Mängel der öffentlichen Infrastruktur schränken die Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Wasser und die Entsorgung von Abwasser und Abfall stark ein. Das trägt zudem in hohem Maße zu Umweltverschmutzung, einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen und zu hohen Treibhausgas-Emissionen bei.

Defizite beim Minderheitenschutz

Eine Frau steht am Zaun ihres Grundstücks in einer Romasiedlung in Belgrad.

Eine Frau steht am Zaun ihres Grundstücks in einer Romasiedlung in Belgrad.

Eine Frau steht am Zaun ihres Grundstücks in einer Romasiedlung in Belgrad.

Am größten ist die Armut in ländlichen Gebieten sowie innerhalb von sozial schwachen Gruppen wie Flüchtlingen und Roma. Laut amtlicher Statistik machen Roma mindestens zwei Prozent der serbischen Gesamtbevölkerung aus. Sie sind in allen Lebensbereichen starker Diskriminierung ausgesetzt. Ein Großteil der Roma-Bevölkerung lebt in informellen Siedlungen ohne Basisversorgung. Nur rund 20 Prozent haben eine feste Arbeitsstelle und nur rund zwölf Prozent der Jugendlichen erreichen einen höheren Schulabschuss.