Soziale Situation Schlechte Berufsaussichten für junge Menschen
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller beim Besuch einer Roma-Siedlung in Belgrad, 2015
Nach offiziellen Angaben sind 14 Prozent der Bevölkerung ohne Arbeit, vermutlich liegt die tatsächliche Arbeitslosenquote noch höher und ist Unterbeschäftigung weit verbreitet. Besonders dramatisch ist die Situation für Jugendliche: Etwa 35 Prozent der 15- bis 24-Jährigen finden keine geregelte Arbeit. Das durchschnittliche Einkommen hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert und liegt bei etwa 375 Euro im Monat.
Ein Mangel an öffentlicher Infrastruktur schränkt die Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Wasser und die Entsorgung von Abwasser und Abfall stark ein. Zudem trägt sie in hohem Maße zu Umweltverschmutzung, einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen und zu hohen Treibhausgas-Emissionen bei.
Defizite beim Minderheitenschutz
Am größten ist die Armut in ländlichen Gebieten sowie innerhalb von sozial schwachen Gruppen wie Flüchtlingen und Roma. Laut amtlicher Statistik machen Roma etwa zwei Prozent der serbischen Gesamtbevölkerung aus. Sie sind in allen Lebensbereichen starker Diskriminierung ausgesetzt. Ein Großteil der Roma-Bevölkerung lebt in informellen Siedlungen ohne Basisversorgung. Weniger als ein Drittel verfügt über eine bezahlte Arbeit und nur 15 Prozent der Jugendlichen haben eine höhere Schulbildung oder Ausbildung genossen.
Eine Frau steht am Zaun ihres Grundstücks in einer Romasiedlung in Belgrad.