Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Förderung von Wachstum und Beschäftigung

Im Kernthema liegt der Fokus auf den Aktionsfeldern „Privatsektor- und Finanzsystementwicklung“ sowie „Berufliche Bildung“.

Geschäftsstraße in Belgrad

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Privatwirtschaftsförderung und Finanzsystementwicklung

Da sie bei der Schaffung von Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle spielen, fördert Deutschland insbesondere kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) zum Beispiel in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Metall- und Maschinenbau und nachhaltige Landwirtschaft. Sie erhalten Zugang zu zinsvergünstigten Krediten und öffentlichen Förderprogrammen und werden bei der Einführung moderner Informationstechniken unterstützt.

Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie wurden KKMUs in diesem Zusammenhang auch dabei unterstützt, ihre Geschäftsprozesse und -modelle kurzfristig zu digitalisieren und auf Online-Kanäle umzustellen und so die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu mildern. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für digitale Transformation der serbischen Wirtschaftskammer, welches bereits zuvor im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit aufgebaut wurde.

Ergänzend dazu wird das Wirtschaftsministerium bei der Gestaltung von Förderpolitiken und -programmen für KMU sowie der Umsetzung der neu verabschiedeten nationalen Industriepolitik beraten, deren Schwerpunkte unter anderem auf den Themen Digitalisierung und Förderung einer „Green Economy“ liegen. Damit soll vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auch eine „Green Recovery“ gefördert werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung wirtschaftlicher und sozialer Perspektiven für junge Menschen in ländlichen Regionen, um dadurch der Abwanderung in die großen Städte oder ins Ausland entgegenzuwirken.

2019 wurde gemeinsam mit der serbischen Regierung ein breit angelegtes Unterstützungsprogramm für Unternehmensgründer und junge Unternehmen ins Leben gerufen („Start-up-Fazilität“). Zur Umsetzung des Programms, das über Kreditgarantien lokalen Geschäftsbanken einen Teil des Kreditrisikos abnimmt, wurde in Zusammenarbeit mit der serbischen Handelskammer PKS die „Serbian Entrepreneurship Foundation“ gegründet, die 2021 ihre Arbeit aufgenommen hat. Für dieses Programm konnten auch Mittel aus dem Corona-Sonderprogramm des BMZ über 11,2 Millionen Euro mobilisiert werden für die zeitnahe und bedarfsgerechte Unterstützung von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) durch einen verbesserten Zugang zu Krediten. Dies ermöglichte es, durch die Covid-19-Pandemie bedingte Liquiditätsengpässe zu überbrücken und so Beschäftigungsmöglichkeiten zu erhalten.


Berufliche Bildung

Trotz einer selbst in der Corona-Pandemie relativ stabilen Wirtschaftsentwicklung ist die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen in Serbien sehr hoch (im Herbst 2021 lag sie bei rund 23 Prozent). Für Berufseinsteiger ist es sehr schwierig, einen unbefristeten Arbeitsplatz in einem qualifizierten Beruf zu finden. Gleichzeitig herrscht in Serbien Fachkräftemangel.

Im Bereich der beruflichen Bildung wurde daher mit deutscher Unterstützung ein Gesetz zur dualen Berufsausbildung erarbeitet. An ausgewählten Berufsschulen werden derzeit sechs Ausbildungsgänge für Berufe mit großem Beschäftigungspotenzial nach dem neuen, dualen Modell angeboten (unter anderem Schlosser/Schweißer, Elektriker, Industriemechaniker, Modeschneider, Kfz-Mechaniker). Über ein regionales Programm der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) in allen Westbalkan-Staaten, den Regional Challenge Fund, werden gemeinsam ausgearbeitete Ausbildungsgänge und -projekte von Unternehmen und Bildungsinstituten über Zuschüsse gefördert. Dies erfolgt über Ausschreibungen der Fördermittel in Zusammenarbeit mit dem Verband der nationalen Handelskammern (dem „WB 6 Chamber Investment Forum (Externer Link)“).

Darüber hinaus befindet sich ein großes Programm der höheren dualen Berufsbildung in Serbien in Zusammenarbeit mit dem serbischen Bildungsministerium in Vorbereitung.