Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Chancen auf Ausbildung und Beschäftigung verbessern

Um die Armut in Nigeria erfolgreich zu reduzieren, werden deutlich mehr Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten für die wachsende Bevölkerung benötigt. Die deutsch-nigerianische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich daher auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliches Handeln.

Arbeiter in einer kleinen Reismühle in Jega, Nigeria

Arbeiter in einer kleinen Reismühle in Jega, Nigeria

Arbeiter in einer kleinen Reismühle in Jega, Nigeria

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU). Sie tragen rund zur Hälfte der Wirtschaftsleistung bei und beschäftigen mehr als drei Viertel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Nigeria.

Bislang hat sich das Land stark auf die Rohstoffwirtschaft konzentriert, die vergleichsweise wenig Arbeitsplätze schafft. Sektoren wie das Baugewerbe, die Digitalwirtschaft oder die Landwirtschaft, die deutlich mehr Beschäftigung schaffen könnten, wurden weniger gefördert. Gleichzeitig fehlt es an Fachkräften, da die allgemein- und berufsbildenden Schulen nur sehr begrenzt die Fähigkeiten vermitteln, die auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden.

Die Entwicklungszusammenarbeit mit Nigeria setzt darum an folgenden Punkten an:

  • Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Kleinunternehmen: Deutschland fördert den öffentlich-privaten Dialog und den Aufbau staatlicher Beratungsstellen für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen. Außerdem wird die Vermittlung digitaler Kompetenzen unterstützt, um den KKMUs einen Zugang zu neuen Online-Märkten und digitalen Trainingsangeboten zu eröffnen.
  • Zugang zu Krediten: Um in ihren Betrieb und neue Arbeitsplätze investieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern zu können, benötigen KKMUs passende Kreditangebote. Deutschland berät die Development Bank of Nigeria und andere Finanzdienstleister bei der Entwicklung entsprechender Produkte und stellt Förderdarlehen zur Verfügung.
  • Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft werden durch das develoPPP-Programm gefördert.
  • Förderung einer hochwertigen und bedarfsgerechten Berufsbildung: Um die Beschäftigungschancen junger Frauen und Männer zu erhöhen, werden berufliche Aus- und Fortbildungsangebote in den Bereichen Landwirtschaft, Bau und produzierendes Gewerbe verbessert und innovative Pilotmodelle zur schulischen und außerschulischen Qualifizierung entwickelt. Unterstützt werden außerdem arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, etwa die Vermittlung von Arbeits- und Praktikumsplätzen, die Organisation von Karrieremessen und die Einrichtung von Jobcentern und Berufsberatungsstellen.
  • Aufbau eines Digitalzentrums: In Großstädten wie Lagos und Abuja verfügt Nigeria über eine dynamische Gründerszene und zahlreiche digitale Start-ups. In weiten Teilen des Landes fehlt es jedoch an digitaler Infrastruktur und an IT-Fachkräften. Das BMZ unterstützt Nigerias Regierung dabei, Strategien zur Digitalisierung der nigerianischen Wirtschaft umzusetzen. Außerdem fördert es den Aufbau eines Digitalzentrums, das Forschungseinrichtungen mit Unternehmen der Digitalwirtschaft vernetzt und Jugendlichen und jungen Erwachsenen Aus- und Weiterbildungen anbietet.
  • Rückkehr und Reintegration fördern: Zentren für Migration und Entwicklung in Lagos, Abuja und Benin City informieren über Möglichkeiten der regulären Migration zu Arbeits- und Ausbildungszwecken und unterstützen Rückkehrerinnen und Rückkehrer bei der Wiedereingliederung in die heimische Wirtschaft und Gesellschaft.


Stand: 02.02.2024