Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Naturschutz durch nachhaltige Nutzung und Entwicklung

Ein Hauptanliegen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Madagaskar ist der Schutz der madagassischen Natur als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung im Land und aufgrund ihrer globalen Bedeutung.

Bäuerinnen und Bauern bei der Reisernte

Bäuerinnen und Bauern bei der Reisernte

Bäuerinnen und Bauern bei der Reisernte

Die Insel ist von einer einzigartigen biologischen Vielfalt geprägt. Zahlreiche der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten kommen nirgendwo sonst auf der Welt vor. Madagaskar gilt deshalb als „globaler Hotspot der Artenvielfalt“. Diese Artenvielfalt ist lebenswichtige Grundlage für Landwirtschaft, Wasserversorgung und Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel.

Die natürlichen Ressourcen des Landes stehen jedoch unter massivem Druck. So werden Regenwälder abgeholzt oder brandgerodet, um Feuerholz und neue Ackerflächen zu gewinnen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Auf dem Land mangelt es an alternativen Energiequellen, gleichzeitig hat die Rodungswirtschaft Tradition. Zudem herrscht ein großer Bedarf an neuen Feldern, da die Bevölkerung wächst und bestehende Agrarflächen aufgrund der Übernutzung zunehmend erodieren. Des Weiteren werden Wälder für den Export von Edelhölzern gefällt.

Folgen der Waldzerstörung sind eine weitere Verschlechterung der Bodenqualität und des Wasserhaushalts und damit eine sinkende Produktivität der Landwirtschaft und wachsende Armut in den ländlichen Regionen. Die Auswirkungen des Klimawandels setzen die empfindlichen Ökosysteme zusätzlich unter Druck.


Deutsches Engagement

Im Zentrum der deutsch-madagassischen Entwicklungszusammenarbeit steht daher die Verbindung von wirksamem Naturschutz und der nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.

Die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) investiert im Auftrag des BMZ gezielt in die madagassischen Nationalparks. Dadurch werden ein effektives Management und eine nachhaltige Finanzierung der Schutzgebiete gefördert. Ein GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Vorhaben flankiert die Investitionen der KfW, um Umweltschutz durch die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu verbessern. Die Anrainerbevölkerung soll stärker von den Nationalparks profitieren und zu ihrem Schutz beitragen. Dabei spielt auch der Ökotourismus eine Rolle, auch wenn dieser seit der Corona-Pandemie stark zurückgegangen ist.

Deutschland unterstützt Madagaskar außerdem dabei, Waldflächen aufzuforsten und wiederherzustellen. Um den lokalen Bedarf an Brenn- und Bauholz zu decken, werden unter anderem in den Regionen Boeny und Diana nachhaltige Alternativen zur illegalen Waldrodung entwickelt. In Schulungen lernen Bäuerinnen und Bauern ihre Anbaumethoden durch den Agroforst-Ansatz zu verbessern und so ihr Einkommen zu steigern. Bei diesem Ansatz wird die Land- und Viehwirtschaft durch die Pflanzung und Nutzung von Bäumen und Sträuchern ergänzt.

Um das Engagement langfristig abzusichern, arbeitet ein GIZ-Vorhaben eng mit Regierung und Verwaltung sowie mit der lokalen Bevölkerung zusammen. Dabei spielt auch der Schutz und die Aufforstung von Mangrovenwäldern eine wichtige Rolle. Mangroven speichern große Mengen Kohlendioxid und sind wichtig für den Küstenschutz und die Fischerei.

Stand: 12.01.2024