Madagaskar: Ein Lemur (Halbaffe) mit einem Jungen

Entwicklungspotenziale Ressourcenreichtum, Artenvielfalt und eine junge Bevölkerung

Trotz der massiven Herausforderungen, vor denen das Land steht, hat Madagaskar durchaus gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Diese können sich allerdings nur auf Grundlage einer stabilen politischen Lage und unter Wahrung der Menschenrechte entfalten.

Die Bevölkerung ist jung und im wirtschaftlichen Zentrum der Hauptstadt zeigt sich das Potenzial für innovative Unternehmensansätze. Die natürlichen Gegebenheiten der Insel ermöglichen es, umweltfreundliche Energie aus Sonne, Wind und Wasser zu gewinnen. Die Schönheit und Vielfalt der Natur zählen zudem zu den großen Schätzen Madagaskars. Diese Biodiversität ist aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch global von unermesslichem Wert. Der Tourismus ist bereits heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und kann – auf nachhaltiger Basis – weiter ausgebaut werden. Vor allem der Ökotourismus bietet der Bevölkerung neue Einkommenschancen.

Aus der Artenvielfalt ergeben sich auch Chancen für die Erforschung und Nutzung von Arznei- und Heilpflanzen. Die Steigerung der wirtschaftlichen Aktivitäten und die Sicherung der ökonomischen Lebensgrundlagen der Bevölkerung muss jedoch mit dem Erhalt und dem nachhaltigen Schutz des verbliebenen Regenwalds in Einklang gebracht werden.

Auch der Bergbau kann zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Madagaskar ist reich an Titan, Nickel, Bauxit und Graphit. Allerdings muss der Rohstoffabbau ohne weitreichende Umweltzerstörung erfolgen und die Erlöse müssen der Bevölkerung zugutekommen, etwa durch die Finanzierung staatlicher Dienstleistungen. Noch sind Kinderarbeit in den Minen sowie Korruption und Bereicherung der Eliten entscheidende Hemmnisse für die Entwicklung des Landes.