Blick auf das Dorf Ban Kor in Laos

Kernthema „Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme“ Starke Landrechte als Grundlage für Ernährungssicherheit

Im ländlichen Laos bildet die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern oft die Lebensgrundlage der Bevölkerung, besonders für ethnische Minderheiten. Doch oft fehlt die rechtliche Absicherung der Landnutzung, was die landwirtschaftliche Produktion und damit die Ernährungssicherheit gefährdet. Zudem sind viele Bergdörfer abgelegen und schlecht erreichbar, was die Versorgung erschwert. Deutschland unterstützt Laos, die Landrechte zu stärken und die Infrastruktur zu verbessern.

In Laos haben viele ländliche Gemeinschaften, darunter zahlreiche ethnische Minderheiten, keinen rechtlich anerkannten Nachweis ihrer Land- und Forstrechte. Ohne diese formale Sicherung sind die Bevölkerungsgruppen anfälliger für Enteignungen, Vertreibungen und den Verlust von landwirtschaftlich genutzten Flächen, was wiederum die lokale Nahrungsmittelproduktion und damit die Ernährungssicherheit erheblich gefährdet. Darüber hinaus führt die fehlende Anerkennung traditioneller und gemeinschaftlicher Landnutzungspraktiken häufig zu sozialen Konflikten und Ausgrenzung, was den Zugang zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden weiter erschwert. Das Fehlen klar definierter und schützender Landrechte untergräbt somit nicht nur die ökonomischen und sozialen Strukturen in den betroffenen Regionen, sondern beeinträchtigt auch die Möglichkeiten der Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen langfristig und ressourcenschonend zu sichern.

Daneben ist die Infrastruktur in ländlichen Gebieten, besonders in entlegenen Regionen und während der Regenzeit, oft unzureichend oder ganz unterbrochen. Viele Dörfer sind zeitweise nicht erreichbar, was den Zugang zu Märkten, Bildungseinrichtungen und Gesundheitsdiensten erschwert. Fehlende oder unzuverlässige Verkehrswege begrenzen die Versorgung mit Lebensmitteln der ländlichen Bevölkerung sowie die Vermarktung der vor Ort erzeugten landwirtschaftlichen Produkte.

Ziele der Vorhaben

Reisanbau in Laos
Reisanbau in Laos

Ziel der Vorhaben ist es, die Landrechte von Kleinbäuerinnen, Kleinbauern und ländlichen Gemeinschaften in Laos zu stärken, damit sie einen sicheren und fairen Zugang zu Agrarflächen und Wäldern erhalten. Durch verbessertes Landmanagement sollen Wälder und Biodiversität und damit die Lebensgrundlagen der Bevölkerung vor Ort besser geschützt werden. Zudem soll eine klimaresiliente Infrastruktur den ganzjährigen Zugang zu Märkten, Schulen und Gesundheitsstationen sichern.

Vorgehensweise und Schwerpunkte

  • Ein Projekt unterstützt die Schutzbemühungen für Landrechte, Wälder und Biodiversität in den Provinzen Sainyabuli und Houaphan. Zudem wird eine verantwortungsvolle Landnutzung gefördert.
  • Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung des Rechtsrahmens für Landrechte, mit einem besonderen Augenmerk auf den Landrechten von Frauen und der Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen.
  • Deutschland fördert die beschleunigte Registrierung von Landrechten für landwirtschaftliche und bebaute Flächen in ausgewählten ländlichen Distrikten in den Provinzen Houaphan, Xieng Khouang, Oudomxay und Sayaboury mithilfe der Software „LaoLand-Reg“. Zudem sollen die digitalen Fähigkeiten laotischer Behörden gestärkt werden.
  • Das Vorhaben unterstützt die Verbesserung von digitalen Instrumenten wie dem Landnutzungsinformationssystem (LUIS) und dem digitalen Kataster „LaoLandReg“ zur Unterstützung fundierter Entscheidungen im Land- und Waldmanagement.
  • Der Norden von Laos ist besonders von den Folgen des Klimawandels sowie von der Abgeschiedenheit weiter Landesteile während der Regenzeit betroffen. Im Norden von Laos wird mit einem Vorhaben ein Beitrag zur Verbesserung der sozioökonomischen Lebensbedingungen der armen ländlichen Bevölkerung in der Provinz Houaphan geleistet werden, indem Handelswege, Märkte, Gesundheitsstationen und Schulen sowie der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen ganzjährig über das lokale Wegenetzwerk erreichbar werden. Dies ist besonders wichtig, da die Menschen in diesem Landesteil besonders von den Folgen des Klimawandels sowie von der Abgeschiedenheit während der Regenzeit betroffen sind.

Stand: 05.12.2025