Furnierproduktion in einem Betrieb in Douala, Kamerun

Wirtschaftliche Situation Arbeitsplätze dringend benötigt

Um die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern, will sich die kamerunische Regierung vor allem auf eine Steigerung des Wirtschaftswachstums und die Schaffung von Arbeitsplätzen konzentrieren. Ein Masterplan zur Industrialisierung sieht vor, mit Unterstützung der öffentlichen Hand und privaten Wirtschaft insbesondere die Nahrungsmittel-, Energie- und Digitalindustrie auszubauen .

Bislang ist Kamerun nur wenig industrialisiert. Eine schwerfällige Verwaltung, die unzureichende Rechtssicherheit und die allgegenwärtige Korruption, fehlende Infrastruktur, der Fachkräftemangel und die Krisenherde im Norden und Westen des Landes halten potenzielle Investoren fern.

Wirtschaftswachstum reicht nicht aus

2019 verzeichnete Kamerun ein Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. 2020 ging das Wachstum bedingt durch die Corona-Pandemie (unter anderem unterbrochene Lieferketten für Kaffee und Kakao) und gesunkene Weltmarktpreise für Erdöl auf 0,7 Prozent zurück.

Für 2022 rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einem Wirtschaftswachstum von 4,6 Prozent. Das reicht angesichts des sehr hohen Bevölkerungswachstums nicht aus, um die Armut nachhaltig zu verringern, die Entwicklungsunterschiede in den verschiedenen Landesteilen auszugleichen und den jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt.

Partnerschaftsabkommen mit der EU

2014 trat ein Interims-Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agreement, EPA) zwischen der Europäischen Union und Kamerun in Kraft. Auf Grundlage dieses Abkommens gewährt die EU Kamerun freien Marktzugang. Kamerun soll bis 2029 seinen Markt für europäische Exporte öffnen. Das bilaterale Abkommen wird als Zwischenschritt hin zu einem regionalen Abkommen zwischen Zentralafrika und der EU angesehen.