Wirtschaftliche Situation Niedriges Wachstum, großer Reformwille

Jordanien ist ein ressourcenarmes Land mit schwacher wirtschaftlicher Basis, einem großen informellem Sektor und einer geringen Resilienz. Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs auf die dienstleistungsorientierte Wirtschaft waren enorm. Insbesondere der Tourismus hat stark gelitten, konnte sich in jüngster Zeit aber wieder erholen.

Händler in der Innenstadt von Amman, Jordanien

Händler in der Innenstadt von Amman, Jordanien

Händler in der Innenstadt von Amman, Jordanien

Nach Überwindung der Pandemiefolgen machten weltweit steigende Rohstoffpreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine der jordanischen Wirtschaft spürbar zu schaffen. Ein Anstieg der Lebensmittelpreise war bereits vor dem Ausbruch des Kriegs zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2023 stiegen die Verbraucherpreise um etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2023 ein Wachstum des jordanischen Bruttoinlandsprodukts um 2,6 Prozent – das ist zu wenig, um die hohe Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken. Die Eckdaten – geringes Wirtschaftswachstum, steigendes Haushaltsdefizit, steigende Staatsverschuldung – bleiben problematisch.

Im Juni 2022 hat die Regierung auf Initiative des Königshauses ein Reformpaket für mehr Beschäftigung und die Verbesserung der Lebensbedingungen vorgestellt. Investitionen in strategische und unternehmerische Projekte, Innovation, Forschung und Entwicklung sollen stärker gefördert werden. Außerdem soll ein geeignetes Umfeld für die nachhaltige Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen geschaffen werden.


Stand: 05.10.2023