Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Erneuerbare Energien stärken

Etwa ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen Indonesiens stammen aus dem Energiesektor. Da das Land über große Kohlevorkommen verfügt, wird die Nutzung dieses klimaschädlichen, aber kostengünstigen Energieträgers weiterhin von der Regierung gefördert. Zugleich unternimmt sie jedoch Anstrengungen, die Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Quellen zu fördern.

Ein Arbeiter am Geothermiestandort Lahendong auf der Insel Sulawesi, Indonesien. Der hier produzierte heiße Wasserdampf wird in einem nahegelegenen Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt.

Um das Klima als globales öffentliches Gut zu schützen, unterstützt Deutschland die indonesische Regierung dabei, die politischen, gesetzlichen und technischen Voraussetzungen für die Nutzung von Erdwärme, Wasserkraft und Solarenergie zu schaffen. Das BMZ fördert beispielsweise den Bau von Wasserkraftwerken, den Ausbau der Übertragungs- und Versorgungsnetze und die Elektrifizierung ländlicher Gebiete und abgelegener Inseln durch Kleinwasserkraftwerke.

Am Rande des 2022 von Indonesien ausgerichteten G20-Gipfels, parallel zur Weltklimakonferenz (COP27), verkündeten Indonesien und die G7-Staaten sowie Dänemark und Norwegen die Vereinbarung einer ambitionierten Just Energy Transition Partnership (JETP). Konkret wurde unter anderem vereinbart, Netto-Null-Emissionen im Stromsektor bis 2050 zu erreichen (zehn Jahre früher als zuvor geplant), den Höchststand der Emissionen des Stromsektors bis 2030 mit maximal 290 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid zu erreichen (circa sieben Jahre früher als bisher geplant) und den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix bis 2030 auf 34 Prozent zu steigern (das entspricht mehr als einer Verdopplung gegenüber dem aktuellen Stand).

Darüber hinaus sollen keine neuen netzgebundenen Kohlekraftwerke mehr in Betrieb genommen werden, die nicht schon in Planung oder Umsetzung sind. Und für geplante netzungebundene Kohlekraftwerke der Industrie sollen Alternativen mit erneuerbaren Energien gefunden und umgesetzt werden.

Um die Energiewende sozial gerecht zu gestalten, nimmt die JETP insbesondere Frauen, Jugendliche und die vom Kohleausstieg am meisten betroffenen Bevölkerungsgruppen in den Blick. Die Bundesregierung wird sich mit rund 1,5 Milliarden Euro an der Umsetzung der JETP beteiligen.

Das BMZ setzt sich außerdem dafür ein, die städtische Infrastruktur in ausgewählten Provinzen moderner und klimafreundlicher zu gestalten. Das Engagement umfasst die Kreislaufwirtschaft und das Abfallmanagement, den öffentlichen Personennahverkehr sowie das Wasser- und Abwassermanagement.


Stand: 18.10.2023