Entwaldung in der Nähe von Yangamba, Demokratische Republik Kongo

Kernthema Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Nachhaltiger Waldschutz

Das Kongobecken ist nach dem Amazonas das zweitgrößte zusammenhängende Tropenwaldgebiet der Welt. Es beherbergt neben dem größten planetaren Torfmoorgebiet eine immense Artenvielfalt und ist damit Biodiversitätshotspot sowie Lebensgrundlage für zahlreiche indigene Völker (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und lokaler Gemeinschaften. Gleichzeitig spielt der tropische Regenwald als Kohlenstoffspeicher eine entscheidende Rolle für das globale Klima. Deutschland unterstützt die Demokratische Republik Kongo dabei, diese Ökosysteme zu schützen und die nachhaltige (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Nutzung natürlicher Ressourcen voranzutreiben. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung in ausgewählten Provinzen umgesetzt.

Der tropische Regenwald der DR Kongo ist massiv bedroht: Eine schnell wachsende Bevölkerung benötigt nicht nur Feuer- und Bauholz, sondern auch immer größere Flächen für die Landwirtschaft. Gleichzeitig vernichten Bergbauprojekte weite Waldgebiete. Im Osten des Landes finanzieren Rebellengruppen und Milizen ihre Aktivitäten durch illegalen Holzeinschlag und organisierte Wilderei – eine zusätzliche Gefahr für die Artenvielfalt. Auch die steigende internationale Nachfrage nach Holz, Mineralien und Agrarprodukten wie Palmöl verschärft den Druck auf die Wälder. Für viele indigene Völker und lokale Gemeinschaften bleibt der Wald jedoch eine unverzichtbare Lebensgrundlage: Er liefert Nahrung, Energie und traditionelle Heilmittel. Gerade diese Abhängigkeit macht den Waldschutz besonders komplex. Denn jede Einschränkung der Ressourcennutzung trifft unmittelbar die Versorgung der Bevölkerung.

Ziele der Maßnahmen

Die durch das BMZ geförderte Projekte leisten einen Beitrag zum Schutz, zur Widerherstellung und zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen in der DR Kongo unter besonderer Berücksichtigung der Belange indigener Völker und lokaler Gemeinschaften.

Deutschland unterstützt derzeit sechs Naturschutzgebiete (insgesamt 98.885 Quadratkilometer, was fast einem Drittel der Fläche Deutschlands entspricht) bei der Verbesserung des Schutzgebietsmanagements und der Umsetzung von Anrainermaßnahmen. Ziel ist den Naturschutz mit der Verbesserung der Lebensbedingen der Menschen vor Ort in Einklang zu bringen. Das multilaterale Engagement bei der Zentralafrikanischen Waldinitiative (CAFI (Externer Link)) ermöglicht außerdem die Vereinbarung und Umsetzung ambitionierter Reformprozesse in für den Walderhalt wichtigen Politikbereichen mit konkreten Maßnahmen für die Bevölkerung zu verbinden.

Vorgehensweise und Schwerpunkte

Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) wurden 100.000 Menschen aktiv in die Verwaltung von 14 Waldgebieten eingebunden, die nun von gemeinschaftlich betreut werden. Auf diese Weise können 254.000 Hektar Wald nachhaltig bewirtschaftet werden. Daneben werden durch die Maßnahmen des BMZ die Populationen einzigartiger Tierarten stabilisiert.

CAFI integriert in der DR Kongo Projekte zur ländlichen Entwicklung, sogenannte PIREDDs (französisch für „Integrierte Programme zur Reduzierung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung“). Die Programme zielen darauf ab, eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zu fördern, indem sie nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, Waldschutz und lokale wirtschaftliche Entwicklung vereinen. Dadurch konnten in der DR Kongo bisher unter anderem auf 44.934 Hektar Nahrungsmittel für die Subsistenzwirtschaft angebaut werden, oft in Form von Mischkulturen mit Energieholzplantagen.

Im Wassersektor profitieren dank der Unterstützung des BMZ inzwischen 2,8 Millionen Menschen von einem besseren Zugang zu Trinkwasser, während rund zehn Millionen Menschen von spürbar verbesserter Gesundheit profitieren.

  • Noch immer haben viele Menschen in Zentralafrika keinen verlässlichen Zugang zu Trinkwasser. Um dauerhaft sauberes Wasser für alle zu gewährleisten, werden Behörden und Wasserversorger geschult, etwa im effizienten und klimafreundlichen Betrieb von Anlagen. Parallel dazu laufen Aufklärungskampagnen in den Gemeinden, damit Wasser sparsamer genutzt und gerecht verteilt werden kann.

  • Auf Regierungsebene erhalten Staaten Beratung bei der Umsetzung ihrer Biodiversitätsstrategien – mit besonderem Augenmerk auf die Beteiligung indigener Völker (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und lokaler Gemeinschaften. Der Austausch mit internationalen Partnern sorgt dafür, dass Erfahrungen gebündelt und Lösungen auf internationalen Wissensplattformen geteilt werden.

Stand: 25.11.2025