Entwaldung in der Nähe von Yangamba, Demokratische Republik Kongo

Kernthema Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Regenwald schützen – Artenvielfalt erhalten – Lebensverhältnisse bessern

Das Kongobecken ist nach dem Amazonasbecken das zweitgrößte Tropenwaldgebiet der Welt. Die Regenwälder sind die Lebensgrundlage und die kulturelle Basis für einen großen Teil der kongolesischen Bevölkerung. Sie sind zudem von herausragender Bedeutung für das globale Klima und den Erhalt der Biodiversität. Deutschland unterstützt die Demokratische Republik Kongo beim Schutz und bei der nachhaltigen Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen. Außerdem wird die Trinkwasserversorgung in kleinen und mittleren Städten verbessert.

Der Tropenwald in der DR Kongo ist zunehmend bedroht: Die schnell wachsende Bevölkerung benötigt immer mehr Feuer- und Bauholz sowie größere landwirtschaftliche Nutzflächen. Außerdem werden Waldgebiete durch den Bergbau zerstört. Im umkämpften Osten des Landes nutzen Rebellengruppen und Milizen illegalen Holzeinschlag und organisierte Wilderei als Geldquelle – eine zusätzliche Bedrohung für die Artenvielfalt.


Unterstützung der lokalen Bevölkerung

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt in der DR Kongo das Management von sechs Schutzgebieten, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie Maßnahmen zur Wiederaufforstung.

Wichtigste Zielgruppe des Programms sind die Menschen, die in den Randzonen der Schutzgebiete leben und für die der Wald die Lebens- und Wirtschaftsgrundlage ist. Um Nutzungskonflikten vorzubeugen, wird die Bevölkerung eng in die Entwicklungsplanung der Schutzgebiete einbezogen. Außerdem werden alternative Einkommensmöglichkeiten erschlossen, etwa durch eine gemeindebasierte nachhaltige Forstwirtschaft und die Nutzung zuvor ungenutzter Waldprodukte.

Als Reaktion auf Berichte über Menschenrechtsverletzungen durch Personal der Parkverwaltungen hat das BMZ mit der kongolesischen Naturschutzbehörde vereinbart, dass die von Deutschland geförderten Schutzgebiete in Zusammenarbeit mit internationalen Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) verwaltet und Beschwerdemechanismen für die Anwohnerinnen und Anwohner eingerichtet werden.

Trinkwasser- und Sanitärversorgung

Die Demokratische Republik Kongo hat in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte bei der Trinkwasserversorgung gemacht. Doch der Investitionsbedarf ist weiterhin sehr hoch: Nur etwa die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu Trinkwasser, lediglich 15 Prozent der Bevölkerung verfügen über eine Basissanitärversorgung. Mit dramatischen Folgen: Krankheiten, die auf verschmutztes Wasser zurückgehen, sind weit verbreitet und hinterlassen vor allem bei Kindern oft bleibende Entwicklungsschäden.

Um die Bevölkerung mit sauberem und bezahlbarem Trinkwasser zu versorgen und die hygienische Sicherheit zu erhöhen, fördert Deutschland die Instandsetzung und den Ausbau der Wasserversorgungssysteme in 19 kleinen und mittelgroßen Städten. Begleitend wird die Leistungsfähigkeit der Wasserversorgungsunternehmen auf Provinz- und Gemeindeebene verbessert. Sie werden dabei unterstützt, Planungs-, Steuerungs- und Managementprozesse effizienter zu gestalten.

Bislang haben rund eine Million Menschen mit deutscher Unterstützung Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Weitere 1,5 Millionen Menschen sollen in den kommenden Jahren hinzukommen.

Stand: 19.07.2023