Inga-Staudamm mit Laufwasserkraftwerken in der Demokratischen Republik Kongo

Kernthema: Klima und Energie, Just Transition Wege zu nachhaltiger Energie

Die DR Kongo verfügt über enorme Ressourcen für erneuerbare Energien (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Trotzdem sind große Teile der Bevölkerung bislang weitgehend von der Versorgung mit Elektrizität ausgeschlossen. Gleichzeitig wächst der Druck auf die landeseigenen Wälder, da traditionelle Brennstoffe wie Holzkohle für den täglichen Energiebedarf verwendet werden. Die Verbindung von nachhaltiger Energieerzeugung und Erhalt, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung biodiverser Ökosysteme steht daher im Zentrum aktueller deutscher Entwicklungszusammenarbeit mit der DR Kongo.

Mit etwa 77 Millionen Menschen ohne Zugang zu Elektrizität gehört die DR Kongo weltweit zu den Ländern mit den größten Versorgungsdefiziten. In den ländlichen Gebieten liegt der Anteil der Bevölkerung mit Stromzugang bei rund zwei Prozent.

Da für die Mehrheit der Bevölkerung alternative Energiequellen fehlen, entsteht ein hoher Bedarf an traditionellen Brennstoffen wie Holzkohle. Über 90 Prozent der Menschen nutzen Holzkohle zur Energieversorgung, wodurch der Druck auf die Waldressourcen massiv steigt.Die Produktion von Holzkohle treibt die Abholzung der Wälder maßgeblich voran – besonders in urbanen und den daran angrenzenden Regionen werden jährlich erhebliche Mengen Holz benötigt, um den Bedarf zu decken. Ohne nachhaltige Alternativen könnten laut derzeitigen Prognosen bis 2050 etwa ein Viertel der Wälder im Kongobecken verloren gehen. Dadurch würde nicht nur der Lebensraum vieler Tierarten verloren gehen, sondern auch ein bedeutender Kohlenstoffspeicher mit weitreichenden Folgen für das globale Klima.

Ziele der Maßnahmen

Die Maßnahmen wollen nicht nur Klima und Umwelt schützen, sondern auch den Menschen vor Ort bessere Lebensbedingungen schaffen. In den Provinzen Süd-Kivu und Maniema wird deshalb auf eine umweltfreundlichere Produktion und Nutzung von Holzkohle gesetzt – einer der wichtigsten Energiequellen der Region. Gleichzeitig soll die Rehabilitierung des Wasserkraftwerks Inga II samt Schaltanlage dafür sorgen, dass mehr Strom ins nationale Netz und den Southern African Power Pool (SAPP) eingespeist wird.

Vorgehensweise und Schwerpunkte

  • Das BMZ fördert die Stromversorgung und Infrastruktur durch die Erneuerung der Schalt- und Umspannstation der Wasserkraftwerke Inga I und Inga II. So kann der dort erzeugte Strom sicher und mit geringen Verlusten in große Teile der DR Kongo und in den Southern African Power Pool weitergeleitet werden. Die Modernisierung schafft die Grundlage für eine zuverlässige und umweltfreundliche Stromversorgung.

  • Um energieeffiziente Technologien zu fördern, werden in der Region lokale Produktionskapazitäten für verbesserte Kochherde aufgebaut. Diese verbrauchen deutlich weniger Holzkohle, wodurch schutzbedürftige Haushalte ihre Energiekosten senken können. Gleichzeitig entstehen neue Arbeitsplätze – und die Wälder werden entlastet.

  • Auch die nachhaltige Holzkohleproduktion wird gestärkt: In den Provinzen Süd-Kivu und Maniema verbessern neue regulative und ökonomische Rahmenbedingungen die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Herstellung und Nutzung. Lokale Kooperativen, Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten, die klimagerechte Holzkohle produzieren, erhalten Unterstützung, etwa durch Steuerbefreiungen, effizientere Meilertechnologien und die Nutzung von Holz aus nachhaltigen Quellen


Stand: 25.11.2025