Bild eines Sumpfgebietes in Brasilien mit Seerosen und Bäumen.

Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Entwaldung stoppen, Einkommen der ländlichen Bevölkerung sichern

Mit einer Fläche von knapp fünf Millionen Quadratkilometern umfassen die brasilianischen Tropenwälder etwa zwölf Prozent der weltweiten Waldfläche. Das BMZ unterstützt die brasilianische Regierung seit vielen Jahren auf vielfältige Weise dabei, den tropischen Regenwald zu schützen und verantwortungsbewusst zu nutzen. Der regionale Schwerpunkt liegt dabei auf Amazonien.

Brasilien steht vor einer dramatischen Herausforderung durch die rasant zunehmende Entwaldung im Amazonasgebiet, die als eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen und Biodiversitätsverluste weltweit gilt.

Seit Amtsübernahme der aktuellen brasilianischen Regierung konnte die Entwaldungsrate im Amazonas halbiert werden - zwischen August 2024 und Juli 2025 ist die Entwaldung erneut um 11% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Zunahme von Waldbränden ist jedoch ein großes Risiko für den Wald. Rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes sind bereits unwiederbringlich verloren, und Experten warnen vor einem ökologischen Kipppunkt, ab dem der Wald seine Klimafunktion nicht mehr erfüllen kann.

Die Bevölkerung vor Ort, darunter indigene und traditionelle Gemeinschaften, ist stark von den Waldressourcen abhängig, deren Verlust auch ihre Lebensgrundlagen gefährdet. Vor diesem Hintergrund sind Projekte wie die Förderung einer sozialen Bioökonomie und der Amazonienfonds essentiell, um nachhaltige Nutzung, Schutz der Biodiversität und die Einkommenssicherung indigener und ländlicher Gemeinden zu unterstützen sowie die illegale Entwaldung zu bekämpfen und so den Amazonaswald langfristig zu erhalten.

Ziel der Zusammenarbeit

Entwaldung im brasilianischen Bundesstaat Maranhão

Entwaldung im brasilianischen Bundesstaat Maranhão

Entwaldung im brasilianischen Bundesstaat Maranhão

Das BMZ unterstützt den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, indem es Projekte fördert, die Entwaldung im Amazonasgebiet bekämpfen, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen stärken und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung verbessern. Ziel ist es, den Amazonas-Regenwald als wichtigen Klimastabilisator und Lebensraum für indigene sowie traditionelle Gemeinschaften zu erhalten und so einen Beitrag zum globalen Klima- und Umweltschutz zu leisten. Die Zusammenarbeit trägt zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele bei und unterstützt Brasilien auf dem Weg zur Null Entwaldung bis 2030.

Vorgehensweise und Projektbeispiele

  1. Der Amazonienfonds ist ein weltweit einzigartiges Leuchtturmprojekt für den Schutz von Wald und Biodiversität und hat sich mittlerweile zum zentralen Instrument für zahlreiche Geber entwickelt. Der Fonds finanziert beispielsweise Projekte zur Förderung von nachhaltige Anbauweisen von Waldprodukten, zur Entwaldungskontrolle und zur nachhaltigen Landnutzung. Das BMZ hat rund 90 Millionen Euro bereitgestellt und unterstützt den Fonds auch durch die Beratung zu Wirkungsmonitoring und Evaluierung.
  2. Förderung einer sozialen Bioökonomie: Das BMZ unterstützt Maßnahmen und Strategien zur verantwortungsvollen Nutzung natürlicher Ressourcen sowie zur Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten, die kulturelle und biologische Vielfalt respektieren. Dabei wird insbesondere die nachhaltige Nutzung traditioneller Produkte wie Kautschuk, Açai und anderer Waldprodukte sowie die Förderung nachhaltiger Agroforstsysteme unterstützt, um die Einkommen der lokalen Bevölkerung langfristig zu sichern und die Ökosysteme zu schützen. Im Fokus stehen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie indigene und traditionelle Gruppen.
  3. Unterstützung von Schutzgebieten und Stärkung indigener Völker: Schutzgebiete haben eine hohe Relevanz für die Erreichung der internationalen Ziele zu Klima- und Artenschutz. Das BMZ fördert beispielsweise seit vielen Jahren das weltweit größte Schutzgebietsprogramm ARPA und unterstützt die Indigenenbehörde FUNAI und das neu geschaffene Ministerium für indigene Völker bei der Ausweisung indigener Gebiete und der technischen Ausstattung der Regionalbüros, die vor Ort für den Schutz der Gebiete zuständig sind.

Stand: 07.11.2025