Kernthema "Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt" Unabhängige Justiz stärken
Fortschritte hat es bei den Rahmenbedingungen gegeben: Bangladesch hat alle internationalen Menschenrechtsabkommen ratifiziert, 2010 auch als erster Staat Südasiens das Statut des Internationalen Strafgerichtshofs. Kontrollinstanzen wie eine nationale Menschenrechtskommission und eine Antikorruptionskommission sind eingerichtet. Ihre personelle und finanzielle Ausstattung ist allerdings noch unzureichend.
Justiz
Das Justizwesen in Bangladesch ist von Korruption, Ineffizienz und politischer Einflussnahme geprägt. Die Gerichte sind überlastet, Verfahren dauern daher oft viele Jahre, die Gefängnisse sind überbelegt und die Haftbedingungen menschenunwürdig. Vielen Inhaftierten sind die Möglichkeiten zur Rechtsbeihilfe unbekannt.
Mit Deutschlands Unterstützung wird unter anderem das Justizministerium bei der Überarbeitung veralteter Gesetze beraten. Ziel ist der gleichberechtigte Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu fairen Gerichtsverfahren.
Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf der rechtlichen Unterstützung und Rehabilitation von Inhaftierten. So hat der von Deutschland geförderte Einsatz sogenannter Paralegals – von Nichtregierungsorganisationen gestellte Rechtsbeistände – zwischen 2012 und 2019 zur Entlassung von mehr als 22.000 nicht verurteilten Inhaftierten geführt. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde der Dienst auf weitere Distrikte ausgeweitet.