COP26 Deutschland unterstützt Südafrika beim Kohleausstieg

Pressemitteilung vom 2. November 2021 | Berlin/Glasgow – Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU haben auf der COP26-Klimakonferenz in Glasgow eine neue Partnerschaft mit Südafrika angekündigt, um das Land bei der Energiewende zu unterstützen. Besonderer Fokus liegt auf dem Ausstieg aus der Kohleverbrennung zur Stromgewinnung.

Sonnenaufgang in Johannesburg

Dazu erklärt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, muss die Weltgemeinschaft radikal umsteuern und Emissionen massiv reduzieren. Nötig ist eine weltweite Energiewende und dazu gehört der Kohleausstieg. Deutschland hat heute mit Südafrika als erstem Partnerland auf der Südhalbkugel den Ausstieg aus der Kohle bei der Energiegewinnung vereinbart – zusammen mit Großbritannien, den USA, Frankreich und der EU. Zurzeit stellt das Land seinen Strom fast zu 90 Prozent aus Kohle her. Bei den Ländern, die Kohle verstromen, liegt Südafrika weltweit auf Platz sechs. Die Partnerschaft unterstützt die Dekarbonisierung der südafrikanischen Stromproduktion und den Einstieg in erneuerbare Energien sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Südafrika kann so auch eine globale Führungsrolle bei der sozial gerechten Energiewende übernehmen.“

Die neue Partnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, zusätzliche Mittel für technologische Innovationen, einschließlich grünem Wasserstoff, für Südafrika bereitzustellen. Finanziert wird dies durch den Klimainvestitionsfonds – um so auch weitere Mittel, zum Beispiel der multilateralen Banken, und private Investitionen zu mobilisieren – und durch bilaterale Unterstützungsleistungen.

Insgesamt sind über die nächsten fünf Jahre 8,5 Milliarden US-Dollar vorgesehen, ein Großteil davon als Kredite. Deutschland trägt hierzu knapp 700 Millionen Euro bei, davon 670 Millionen aus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Das BMZ unterstützt den Energiesektor in Südafrika bereits seit vielen Jahren.

Um den Kohleausstieg in Südafrika sozial verträglich zu gestalten sind auch Investitionen in die soziale Infrastruktur, insbesondere für die heute noch über 90.000 Minenarbeiter, in die Berufsausbildung von Jugendlichen, in berufliche Möglichkeiten von Frauen, zur Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen sowie von Regionen als zukünftige Innovationsstandorte, zum Beispiel für grünen Wasserstoff und elektrische Fahrzeuge, vorgesehen.