Pandemiebekämpfung Minister Müller und Institut Pasteur geben Startschuss zum Aufbau einer Corona-Impfstoffproduktion in Afrika

Pressemitteilung vom 18. Juni 2021 | Dakar – Senegal ist eines der wenigen Länder auf dem afrikanischen Kontinent, das über einen von der WHO zertifizierten Impfstoffproduzenten verfügt. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat gestern das Institut Pasteur de Dakar (IPD) besucht, um Gespräche über eine künftige Produktion von Corona-Impfstoffen zu führen.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat am 17. Juni 2021 das Institut Pasteur de Dakar besucht, um Gespräche über eine künftige Produktion von Corona-Impfstoffen zu führen.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat am 17. Juni 2021 das Institut Pasteur de Dakar besucht, um Gespräche über eine künftige Produktion von Corona-Impfstoffen zu führen.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte: „Die Covid-Bedrohung in Afrika steigt. Derzeit steigen die Neuinfektionszahlen pro Woche um 20 Prozent. Die Delta-Variante hat 14 afrikanische Länder erreicht. Aber erst 35 Millionen Menschen haben auf dem ganzen Kontinent eine erste Impfung erhalten. Notwendig ist eine Impfstoffoffensive in Afrika, um 30 Prozent der Menschen bis Ende des Jahres zu impfen. Dafür ist eine Verzehnfachung der Anstrengungen erforderlich.

Denn das Virus ist nicht in einigen Monaten vorbei. Wir brauchen dringend Impfstoff 'Made in Africa'. Ich bin überzeugt: Afrika braucht eine eigene Impfstoffproduktion, um die Bedrohung zu bekämpfen.

Das Institut Pasteur im Senegal hat ein überzeugendes Konzept zum Aufbau einer eigenen afrikanischen Impfstoffproduktion gegen Covid-19 in Lizenzproduktion vorgelegt. Das Institut hat Weltruf und stellt bereits Impfstoffe gegen Gelbfieber und Corona-Tests her.

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Flugzeug auf dem Leopold-Sedar-Senghor Flughafen in Dakar, Senegal. Im Hintergrund das African Renaissance Monument.

Jetzt gibt es erstmals die realistische Chance des Aufbaus eigener Produktionsstrukturen. Das Konzept sieht in der ersten Phase die Abfüllung von Impfstoffen ab April 2022 vor, parallel dazu den Aufbau einer Produktionsanlage für Covid-Impfstoffe. Das wäre eine Initialzündung im Kampf gegen die Pandemie in Afrika. Das Konzept und das Institut haben mich überzeugt. Wir sollten alle Anstrengungen bündeln, die afrikanische Impfstoffproduktion über ein internationales Konsortium schnell zu realisieren, an denen sich auch weitere EU-Staaten beteiligen. Deutschland geht mit einer Anschubfinanzierung von 20 Millionen Euro voran, die ich Wirtschaftsminister Hott zugesagt habe.“

Das IPD hat im Auftrag des senegalesischen Präsidenten ein Konzept entwickelt, um Produktionskapazitäten zur Herstellung eines Covid-19-Impfstoffs aufzubauen. Die Zusammenarbeit Deutschlands mit dem IPD ist bereits eng. Seit letztem Jahr unterstützt Deutschland die Entwicklung und Produktion von Covid-19-Schnelltests, die das IPD zusammen mit dem Sozialunternehmen Diatropix in Kürze auf den Markt bringen wird. Aktuell befinden sich die Schnelltests in der Zulassungsphase. Danach könnten eine Million bereits produzierte Antigentests und weitere 660.000 Antikörpertests zu einem Stückpreis von einem Euro auf den Markt gehen.