Madidi-Nationalpark in Bolivien

Weltnaturkonferenz COP15 in Montreal Deutschland und Norwegen kündigen Unterstützung für internationalen Naturerbe-Fonds an

Legacy Landscapes Fund“ wächst und wird internationaler

Pressemitteilung vom 16. Dezember 2022 | Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth hat im Rahmen der 15. Weltnaturkonferenz in Montreal zusätzliche 30 Millionen Euro für den internationalen Naturerbe-Fonds („Legacy Landscapes Fund“, LLF) unter Parlamentsvorbehalt angekündigt. Ziel des Fonds ist es, die wertvollsten Naturschutzgebiete der Welt durch eine langfristige Finanzierung dauerhaft zu schützen. Dies erfolgt durch eine Kombination öffentlicher und privater Investitionen und mit einem Entwicklungskonzept, das auch die Menschen vor Ort einbezieht. Das BMZ hat sich zudem erfolgreich für die Unterstützung durch weitere internationale Partner eingesetzt: Nach Frankreich steigt nun auch Norwegen als Geber in den Fonds ein.

Schwarze Letschwe - eine Antilopenart - im Bangweulu Wetlands National Park, Sambia
Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Der Naturerbe-Fonds wächst und wird internationaler. Das ist ein wichtiges Signal für die Weltnaturkonferenz. Denn der Fonds mobilisiert Geld, das dringend benötigt wird. Es geht um die dauerhafte Finanzierung der wertvollsten Naturschutzgebiete der Welt. Die Vielfalt von Arten und Ökosystemen zu erhalten, ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit, die auch die entsprechende internationale Finanzierung braucht. Wir arbeiten im Naturerbe-Fonds mit Naturschutzorganisationen, staatlichen Behörden und der lokalen Bevölkerung zusammen und legen hohe Menschenrechts- und Umweltstandards an. Das kommt der Natur und dem Klima zugute, aber auch den Menschen vor Ort.“

Der Legacy Landscapes Fund wurde 2020 gegründet und funktioniert als unabhängige Stiftung. Ziel ist, einen Kapitalstock von rund einer Milliarde US-Dollar bis 2030 aufzubauen. Mit den Mitteln sollen herausragende Schutzgebiete im Globalen Süden langfristig finanziell abgesichert werden, was wiederum Planungssicherheit ermöglicht. Sieben Schutzgebiete, wie zum Beispiel der Madidi-Nationalpark in Bolivien, der Gonarezhou-Nationalpark in Simbabwe oder der Gunung-Leuser-Nationalpark in Indonesien, erhalten durch ihn bereits eine jährliche Grundfinanzierung von einer Million Euro pro Jahr und damit dringend benötigte Planungssicherheit für mindestens 15 Jahre. Stand heute sichert der Fonds dauerhaft Ökosysteme auf mehr als 73.000 Quadratkilometern, eine Fläche größer als Bayern. Weitere Gebiete sind für 2023 geplant, die öffentliche Ausschreibung läuft aktuell.

Derzeit beteiligen sich Deutschland und Frankreich, internationale Naturschutzorganisationen, private Stiftungen und Unternehmen am Fonds. Neu hinzugekommen ist die norwegische Entwicklungsagentur Norad mit einer Unterstützung von 10 Millionen Euro. Die Initiative steht für weitere Unterstützer offen, um weitere Gebiete aufzunehmen. Das BMZ hat den Fonds bisher mit mehr als 180 Millionen Euro unterstützt und plant nun, weitere 30 Millionen Euro zu geben, die für 2023 in die Haushaltsplanungen eingestellt sind und unter Haushalts- und Parlamentsvorbehalt der finalen Mittelfreigabe stehen.